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800 Polizisten bei Razzien gegen Islamisches Zentrum im Einsatz

Im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) führt die Polizei Razzien in dutzenden Gebäude in sieben Bundesländern durch. Die Durchsuchungen gestalteten sich zum Teil langwierig und würden den ganzen Tag über andauern, teilte das Bundesinnenministerium am Donnerstagmittag mit. Beispielsweise müssten umfangreiche Bibliotheksbestände geprüft werden. 800 Polizisten seien im Einsatz. Der IZH-Verein wird vom Verfassungsschutz als islamistisch und verlängerter Arm des iranischen Regimes eingestuft. Der Verein selbst weist diese Vorwürfe zurück.

Sichergestellt werden konnten laut Angaben bislang größere Bargeldmengen, Mobiltelefone und Laptops sowie Schriftstücke und Flugblätter. Das beschlagnahmte Material werde durch die Sicherheitsbehörden des Bundes ausgewertet. Die angetroffenen Personen hätten sich kooperativ verhalten und es habe keine Zwischenfälle gegeben.

Die Verdachtsmomente gegen das “Islamische Zentrum Hamburg” wögen schwer, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Es werde seit langem vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet. Man habe die Szene im Visier, betonte die Ministerin. “Gerade jetzt, in einer Zeit, in der sich viele Jüdinnen und Juden besonders bedroht fühlen, gilt: Wir dulden generell keine islamistische Propaganda und keine antisemitische und israelfeindliche Hetze.”

Das IZH ist Betreiber der Imam Ali Moschee an der Hamburger Außenalster, der sogenannten Blauen Moschee. Der Trägerverein wurde 1953 von iranischen Auswanderern gegründet.