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47. Berliner CSD gestartet: “Platz in der Gesellschaft verteidigen”

Mit Verspätung hat der Berliner Christopher Street Day (CSD) am Samstagmittag nach Redebeiträgen der Bundestagsvizepräsidenten Josephine Ortleb (SPD) und Omid Nouripour (Grüne) in Berlin-Mitte begonnen. Mit 80 Wägen, 100 Fußgruppen und Hunderttausenden Teilnehmenden zieht die Demonstration unter dem Motto „Nie wieder still!“ bis zum Brandenburger Tor. Dort ist für den Nachmittag eine Abschlusskundgebung geplant, im Anschluss soll es bis Mitternacht ein Programm aus Musik und Reden geben.

Der Co-Vorstand des Berliner CSD-Vereins, Marcel Voges, sagte während seiner Eröffnungsrede, die queere Community wolle „den Platz in der Gesellschaft, den wir uns über viele Jahre erkämpft haben, mit aller Kraft verteidigen“.

Auf der Demonstration sollen drei politische Kernforderungen gestellt werden: der Erhalt der Community- und Beratungsstrukturen, die Aufnahme queerer Menschen ins Grundgesetz und ein wirksamer Kampf gegen Hasskriminalität.

Am Schöneberger Ufer versammelten sich laut Polizeiangaben unter 100 Menschen aus dem rechten Spektrum zu einer Gegendemonstration, 400 Teilnehmer waren vorab angemeldet worden. Die Polizei sei insgesamt mit 1.300 Kräften vor Ort, darunter befänden sich auch Einheiten aus mehreren Bundesländern.

Der Berliner Landessprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, hatte vorab gegenüber dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND) von einer neuen Gefahr durch rechtsextreme Gewalt gesprochen. An mehreren Orten Deutschlands wurde in diesem Jahr aus dem rechtsextremen Spektrum gegen CSDs mobilisiert, teilweise kam es zu tätlichen Übergriffen.