Die Zahl der in Brandenburg von Armut Betroffenen hat sich nach Angaben des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes leicht erhöht. Nach 14,8 Prozent im vergangenen Jahr zählten inzwischen 14,9 Prozent der Bevölkerung im Land zu den Armen, teilte der Verband am Dienstag in Potsdam unter Berufung auf seinen Paritätischen Armutsbericht mit. Konkret betroffen seien demnach 381.000 Menschen in der Mark.
Im Vergleich der Bundesländer stehe Brandenburg dennoch gut da, hieß es. Nur drei westliche Bundesländer wiesen geringere Armutsquoten auf. Ganz anders sehe dies in Berlin aus, das mit 16,5 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt von 15,5 Prozent liege.
Besonders betroffen von Armut sind nach Angaben des Spitzenverbandes der freien Wohlfahrtspflege Alleinerziehende, Kinder, junge Erwachsene in Ausbildung, aber auch immer häufiger Rentnerinnen und Rentner. Die bundesweite Zunahme an Armut sei eine direkte Folge der enormen Preisanstiege bei Energie, Wohnen und vor allem dem täglichen Lebensbedarf. Vor allem ältere Menschen hätten kaum eine Möglichkeit, der Armut aus eigener Kraft zu entfliehen.
Der Verband forderte stärkere politische Anstrengungen zur Bekämpfung von Armut. Als Beispiele genannt wurden die Förderung bezahlbaren Wohnraums, die Unterstützung benachteiligter Familien und eine Grundfinanzierung von Tafeln und Kleiderkammern. Bundesweit ist laut dem Paritätischen fast jede sechste Person in Deutschland von Armut betroffen.