35 Jahre nach der Wiedervereinigung zeigt die Statistik: Zahlreiche 35-Jährige in Deutschland haben eine persönliche Migrationsgeschichte. Offiziell gefeiert wird die Deutsche Einheit 2025 in Saarbrücken.
Am Freitag feiert Deutschland 35 Jahre Deutsche Einheit – 29 Prozent der 35-jährigen Menschen sind in das vereinte Deutschland eingewandert. Bis auf Ausnahmefälle haben die Betreffenden im Jahr der Deutschen Einheit 1990 noch nicht in Deutschland gelebt, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Wer im Jahr der Einheit geboren wurde, feiert 2025 als seinen 35. Geburtstag. Insgesamt mehr als ein Drittel dieser Menschen hat laut Mitteilung eine persönliche Einwanderungsgeschichte: Die Person selbst oder die Eltern sind eingewandert. In der gesamten Bevölkerung liegt dieser Wert bei 26 Prozent.
Deutschlandweit machten die Ende 2024 rund 1,1 Millionen 35-Jährigen 1,4 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. An der jeweiligen Bevölkerungszahl gemessen lebten unter den zehn größten Städten die meisten in Leipzig mit 1,9 Prozent der Einwohner. Die sächsische Großstadt war ein entscheidendes Zentrum der Bürgerrechtsbewegung im Wendeherbst 1989, dem ein Jahr später die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten folgte.
Zwei Drittel der 35-jährigen Frauen lebten laut Statistik mit minderjährigen Kindern zusammen, bei Männern war es mit 46 Prozent etwas weniger als die Hälfte. Mit 54 Prozent war wiederum etwas mehr als die Hälfte der 35-Jährigen verheiratet oder in einer Lebenspartnerschaft.
Durchschnittlich gaben Haushalte mit 35-Jährigen entsprechend den Angaben 25 Prozent ihres verfügbaren Haushaltseinkommens für Wohnkosten aus – sie lagen damit im Schnitt der Gesamtbevölkerung in Deutschland. Knapp zwei Drittel wohnten zur Miete, dies seien deutlich mehr als in der Gesamtbevölkerung mit 53 Prozent.
85 Prozent der 35-Jährigen waren Ende 2024 erwerbstätig. Akademische Berufsabschlüsse sind in dieser Altersgruppe deutlich häufiger als in der Gesamtbevölkerung vertreten.
Ein Drittel hatte 2024 eine abgeschlossene Lehre oder Ausbildung, ein weiteres Drittel einen Hochschulabschluss. 13 Prozent hatten einen Fachschulabschluss, jede fünfte Person keinen beruflichen Abschluss.
Ausrichter der zentralen Feiern zu 35 Jahren Einheit ist in diesem Jahr das Saarland. Dazu werden am Freitag unter anderen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in der Landeshauptstadt Saarbrücken erwartet.