Die Johanniter-Notübernachung „Ohlauer 365“ in Berlin-Kreuzberg hat im ersten Jahr 32.000 Übernachtungen gezählt. Die Bilanz des ersten Jahres mit einer quasi durchgehenden Vollbelegung zeige, wie dringend ganzjährige Hilfsangebote für obdachlose Menschen benötigt würden, erklärte die Einrichtungsleitung am Samstag in der Hauptstadt. Im Projekt „Ohlauer 365“ werden ganzjährig 88 Schlafplätze für wohnungslose und schutzsuchende Männer angeboten. Die Senatssozialverwaltung finanziert das Projekt in diesem Jahr mit 1,6 Millionen Euro.
Die Notübernachtung in der Ohlauer Straße 22 war bereits seit 2018 während der Wintermonate Teil der Berliner Kältehilfe. Seit einem Jahr besteht das Übernachtungsangebot durchgängig. Gäste werden an sieben Tagen pro Woche mit Schlafplätzen, Mahlzeiten, Kleidung sowie medizinischen und sozialen Angeboten versorgt.
Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) sprach von einer vorbildlichen Einrichtung und einem wegweisenden Projekt für obdachlose Menschen. Die Senatssozialverwaltung, das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und die Johanniter arbeiteten dort bestens zusammen.
Über die Schlafgäste hinaus verteilten die Johanniter eigenen Angaben zufolge in den vergangenen zwölf Monaten abends auch warme Mahlzeiten an Bedürftige, insgesamt weit mehr als 50.000 Essen. Angeschlossen an das Projekt sind auch eine Sozialberatung sowie Drogen- und Suchthilfe.