310 Straftaten in Berliner Sommerbädern

In den Berliner Freibädern wurden in der diesjährigen Saison bis Mitte November 310 Straftaten erfasst. Dabei seien 129 Personen ermittelt worden, teilte die Berliner Innenverwaltung in einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus mit.

87 Fälle waren demnach Gewaltdelikte. In 52 Fällen sei mindestens eine männliche tatverdächtige Person und in 14 Fällen mindestens eine weibliche tatverdächtige Person erfasst worden, hieß es. Das Sommerbad Neukölln musste an drei Tagen im Sommer wegen Auseinandersetzungen von Jugendlichen polizeilich geräumt und vorzeitig geschlossen werden.

Die Berliner Bäder Betriebe (BBB) erteilten in den Sommerbädern 143 Hausverbote, davon die meisten in den Sommerbädern Pankow (34) und Humboldthain (32). Eine detailliertere Erfassung liegt laut Innenverwaltung allerdings dazu nicht vor. Wie bei den Anzeigen sei auch die Anzahl der Hausverbote kein ausreichender Indikator für die Sicherheitslage an einem Einzelstandort, hieß es.

Wegen Fällen von Jugendgewalt in einigen Bädern hatten die BBB Ausweiskontrollen in den Freibädern eingeführt. Infolgedessen wurde den Angaben zufolge allein am Sommerbad Neukölln knapp 3.000 Menschen der Zutritt verwehrt, im Freibad Wannsee mehr als 4.100.

Laut Aussage der Berliner Bäder Betriebe zeigen Maßnahmen wie Ausweiskontrollen, Hausverbote, Anzeigen, Verstärkung der Zaunanlagen und des Sicherheitspersonals sowie die Nutzung von Videotechnik gute Wirkung. Die Lage im Sommerbad Neukölln werde dennoch weiterhin als schwierig eingeschätzt.