Die Zahl der Rotmilane hat in Ostsachsen in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Auf einer Fläche von knapp 400 Quadratkilometern habe die Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e.V. seit 2014 eine Zunahme von 30 Prozent erfasst, teilte die Naturzentrale im Landkreis Bautzen am Montag in Neschwitz mit.
In diesem Jahr seien insgesamt 61 Brutpaare gezählt worden. Davon seien 21 Brutpaare erfolglos geblieben, während in 40 Nestern insgesamt 62 Jungvögel ermittelt wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren sei der Bruterfolg damit in diesem Jahr etwas geringer ausgefallen, was aber durchaus im Bereich der natürlichen Schwankung liege, hieß es.
Um die Anzahl der Greifvögel zu ermitteln, kontrolliert die Sächsische Vogelschutzwarte den Angaben zufolge jedes Jahr im Frühjahr, ob die bekannten Nester besetzt oder ob die Milane umgezogen sind. Im Juni würden dann die Jungvögel beringt.
Die erhobenen Daten ermöglichten Rückschlüsse auf das Alter und den Ernährungszustand der Jungvögel. Über den Ring mit einer individuellen Kennnummer seien die Tiere für den Rest ihres Lebens eindeutig identifizierbar.
Der Rotmilan (Milvus milvus) ist eine europäische Greifvogelart, deren größtes Brutvorkommen in Deutschland liegt. Geschätzt gibt es laut dem Naturschutzbund (Nabu) hierzulande 14.000 bis 16.000 Brutpaare.
Die bis zu 72 Zentimeter großen und mehr als ein Kilo schweren Greifvögel ernähren sich von Wühlmäusen, anderen Vögeln und Aas, aber auch von Abfällen von Menschen. Laut Nabu steht der Rotmilan auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten.