30 Jahre evangelischer Religionsunterricht in Brandenburg

Evangelischen Reli-Unterricht an staatlichen Schulen – das gibt es in Brandenburg erst seit 1994. Kirche und Regierung haben das Jubiläum jetzt gemeinsam gefeiert.

Mit einem Gottesdienst und einem Festakt in der Potsdamer Nikolaikirche hat die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) am Freitag das 30-jährige Bestehen des evangelischen Religionsunterrichts in Brandenburg begangen. “Religionsunterricht ist nicht Missionsunterricht”, sagte Landesbischof Christian Stäblein in seiner Predigt. “Es geht um Bildung zu Lebensfragen und die Antworten, die die Bibel, die christliche Tradition und das interreligiöse Gespräch dazu geben.”

Die Staatssekretärin im Landesbildungsministerium, Doro Zinke (SPD), hob das gute Miteinander der evangelischen Kirche und des Landes hervor: “Wir gestalten, sichern und festigen gemeinsam unsere Demokratie. Das findet seit mehr als drei Jahrzehnten auch im Religionsunterricht statt.” Die Lehrpläne der Schulen böten zur allgemeinen Information über Religionen das Schulfach LER an. “Es ist uns aber wichtig, dass junge Menschen den Bekenntnisunterricht ihrer Wahl besuchen können.”

Das Schulfach Religion wird in Brandenburg – anders als in den meisten anderen Bundesländern – als freiwillige Arbeitsgemeinschaft der Kirchen sowie der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften angeboten. Schülerinnen und Schüler, die daran teilnehmen, können sich allerdings vom staatlichen Schulfach LER abmelden. Insgesamt nahmen 2022 nach Angaben der Landeskirche in Brandenburg 38.000 Schülerinnen und Schüler am evangelischen Religionsunterricht teil. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor.