Für Viele war ein reiselustiger Kuschelhase ein Buch-Held ihrer Kindheit. Autorin Annette Langen reist mit Felix weiter durch die Welt – wenn auch jetzt mit anderen Verkehrsmitteln als vor 30 Jahren.
Die Autorin der Kinderbuchreihe “Briefe von Felix”, Annette Langen, will Kindern Weltoffenheit vermitteln – auch 30 Jahre nach ihrem ersten Buch. Der Held ihrer Bücher, der reiselustige Kuschelhase Felix, begegne anderen Kulturen und Nationalitäten positiv und aufgeschlossen, “und das auch schon bevor ‘politisch korrekt’ ein Wort war”, sagte die Kinderbuchautorin am Sonntag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) im nordrhein-westfälischen Leichlingen. Ihr sei wichtig, dass nicht gesagt werde “die sind aber anders”, sondern “jede Kultur ist gut so, wie sie ist”.
In Sachen Umweltbewusstsein geht ihr vielreisender Held mit der Zeit, und nutzt weniger als in den ersten Büchern das Flugzeug. “Felix hat längst alternative Fortbewegungsmittel entdeckt”, sagt Langen. Die Buchfigur reise beispielsweise mit einem Adler, Siebenmeilenstiefeln oder einem Glücksdrachen.
In Sachen Kommunikationsmittel hält Langen es bei Hase Felix aber traditionell. Er habe zwar einmal eine E-Mail geschrieben, sonst bleibe es aber bei den Briefen. Die Felix-Bücher macht aus, dass die Kinder aus Umschlägen selbst die Briefe herausnehmen, die Felix aus aller Welt schreibt. Manchmal ist auch ein Reisefoto, ein Rezept oder Ähnliches dabei. Das haptische Element der Briefe sei für die Kinder ein zusätzlicher Leseanreiz, so Langen.
Langen, die sich auch in der Leseförderung engagiert, ermutigte Erwachsene, Kindern viel vorzulesen. “Vorlesen ist eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft eines Kindes, weil man ihm damit vieles mitgibt. Neben Wärme, Nähe und Geborgenheit zeigen Langzeitstudien, dass Kindern, denen vorgelesen wurde, ein besserer Schulabschluss gelingt als Kinder, denen nicht vorgelesen wurde”, sagte die Autorin. Vorlesen fördere die Sprachentwicklung und das abstrakte Denken, Lesen ermögliche Teilhabe.
1994 veröffentlichte Langen mit “Briefe von Felix” das erste Buch. Inzwischen umfasst die Reihe laut Verlag 18 verschiedene Bände, die in 30 Sprachen übersetzt sind und weltweit 7 Millionen mal verkauft. Die Reihe soll laut Langen fortgesetzt werden. Die Arbeit an einem neuen Felix-Buch sei aber anders als vor 30 Jahren. “Beim ersten Buch hatte ich eine große Leichtigkeit, weil niemand mit einem Erfolg gerechnet hat.” Dies habe ein großes Maß an Freiheit gegeben, so Langen. “Heute ist es so, dass im Vorfeld viele Parteien wissen wollen, was ich schreibe. Das macht es schwieriger.”