Im vergangenen Jahr haben die Jugendämter in Bayern in 13.165 Fällen eine Kindeswohlgefährdung oder zumindest Hilfebedarf festgestellt. In 2.977 Fällen seien Kinder akut gefährdet gewesen, in 2.454 latent, teilte das Bayerische Landesamt für Statistik am Mittwoch mit. Sie hätten häufig Anzeichen von Vernachlässigung sowie psychische oder körperliche Misshandlung aufgewiesen.
Insgesamt gab es 21.742 sogenannte Gefährdungseinschätzungen für Kinder und Jugendliche. In 7.734 Fällen wurde zwar keine Kindeswohlgefährdung festgestellt, jedoch weiterer Hilfebedarf, in 8.577 Fällen weder noch. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen seien häufig im Alter von 6 bis 10 Jahren, diese Gruppe machte rund ein Viertel der Gefährdungseinschätzungen aus.
In knapp 30 Prozent der Fälle hätten Polizei, Gerichte oder die Staatsanwaltschaft Jugendämter eingeschaltet. Danach folgten anonyme Meldungen (10,9 Prozent), Meldungen durch Schulen (10,1 Prozent) und durch Bekannte (8,8 Prozent). Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn das körperliche, geistige und seelische Wohl von Kindern oder Jugendlichen durch Eltern oder Dritte gravierend beeinträchtigt wird. (2247/09.07.2025)