2023 so viele Einbürgerungen wie noch nie in Deutschland

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland rund 200.100 Menschen aus dem Ausland eingebürgert worden. Das seien so viele wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Einbürgerungen um rund 31.000 oder fast ein Fünftel (plus 19 Prozent), nachdem sie 2022 im Vorjahresvergleich bereits um rund 37.000 (plus 28 Prozent) gestiegen war.

Wichtigstes Herkunftsland war den Angaben zufolge Syrien, woher alleine rund 75.500 oder mehr als ein Drittel (38 Prozent) der neu Eingebürgerten kam. Die Zahl der aus Syrien stammenden Eingebürgerten stieg binnen Jahresfrist um 27.100 oder 56 Prozent. Zu den fünf häufigsten vertretenen Herkunftsländern zählten außerdem die Türkei, Irak, Rumänien und Afghanistan.

Die neuen deutschen Staatsangehörigen waren laut Statistikbehörde im Durchschnitt 29,3 Jahre alt und somit deutlich jünger als die Gesamtbevölkerung, in der der Altersschnitt 44,6 Jahre beträgt. Der Frauenanteil an den Eingebürgerten sei mit 45 Prozent geringer als in der Gesamtbevölkerung (50 Prozent) gewesen.

Menschen aus Syrien, die 2023 den deutschen Pass erhielten, seien im Schnitt 24,5 Jahre alt und zu fast Zweidrittel (64 Prozent) Männer. Vor ihrer Einbürgerung hielten sie sich im Schnitt 6,8 Jahre in Deutschland auf. „Die hohe Zahl der Einbürgerungen von Syrerinnen und Syrern steht demnach im Zusammenhang mit der hohen Zuwanderung von syrischen Schutzsuchenden in den Jahren 2014 bis 2016“, hieß es zur Erklärung. Sie erfüllten mittlerweile die Voraussetzungen bei Sprachkenntnissen und Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung.