19. Bützower Häftlingstreffen über DDR und Kirche

Beim 19. Bützower Häftlingstreffen am 19. und 20. Oktober in Bützow und Güstrow (Landkreis Rostock) wird über die Rolle der evangelischen Kirche in der DDR diskutiert. Das Thema des diesjährigen Forums zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit lautet „Zwischen Arrangement, Konflikt und Dialog – das ambivalente Verhältnis zwischen Kirche und DDR-Staatsmacht“ und reicht vom Kirchenkampf der 1950er Jahre bis zum Niedergang der DDR, wie der Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur in Schwerin mitteilte.

Die Teilnehmenden können eigene Erfahrungen, Fragen und Sichtweisen einbringen. Neben Vorträgen, Film und Diskussionsrunden findet auch eine Gedenkveranstaltung am Denkmal für die politischen Häftlinge der DDR in den Bützower Gefängnissen statt. Die Teilnahme mit Übernachtung kostet 30 Euro, für ehemalige politische Häftlinge ist sie kostenfrei. Die Veranstaltung ist als Lehrerfortbildung anerkannt. Anmeldung per E-Mail bis zum 28. September an: schwerin@fes.de.

Die DDR habe von Anbeginn versucht, den Einfluss der Kirchen auf Staat und Gesellschaft zurückzudrängen. In der Folge sei die Zahl der Gläubigen massiv gesunken. Dennoch habe die Kirche eine bedeutende Rolle als moralische Instanz, Brückenbauer und Botschafter des Friedens während des Kalten Krieges gespielt. Zudem seien Kirchen in der DDR auch ein privater Rückzugsraum für Menschen gewesen, die Distanz zur DDR-Staatsmacht suchten, hieß es.