ZDF-Journalistin Katrin Eigendorf gewinnt Augsburger Friedenspreis

Für ihren „qualitätsvollen und nachgehenden Journalismus“ wird die Reporterin ausgezeichnet. Auch der Regionalbischof und Juryvorsitzende würdigt Katrin Eigendorf.

Katrin Eigendorf berichtet für das ZDF aus der Ukraine
Katrin Eigendorf berichtet für das ZDF aus der UkraineZDF / Timo Bruhns

Der mit 12.500 Euro dotierte Augsburger Friedenspreis geht in diesem Jahr an die Journalistin Katrin Eigendorf. Dies gab Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) im Rahmen der Feierlichkeiten zum Augsburger Hohen Friedensfest bekannt. Weber würdigte Eigendorf, die als Korrespondentin für das ZDF aus Krisen- und Kriegsgebieten berichtet, zurzeit aus der Ukraine, als „Vertreterin des qualitätsvollen, umfassend recherchierenden und nachgehenden Journalismus“. Auch jenseits der Tagesberichterstattung sei dieser um Wahrheit bemüht.

Der evangelische Regionalbischof und Juryvorsitzende Axel Piper erklärte, mit der Auszeichnung werde ein „unabhängiger, mutiger Journalismus“ prämiert, der Frieden schaffe und bewahre. „Frieden ist nur möglich und von Dauer, wenn er den Situationen und Interessen der Menschen bestmöglich gerecht wird.“ Dazu müssten diese aber offen dargelegt und differenziert gewürdigt werden.

Eigendorf schon mehrfach ausgezeichnet

Die 1962 im nordrhein-westfälischen Tönisvorst geborene Eigendorf studierte Geschichte und Journalistik in Dortmund und Paris. Sie absolvierte ein Redaktionsvolontariat beim WDR in Köln und arbeitete als Redakteurin im ARD-Studio Paris sowie bei den Tagesthemen. Von 1993 bis 1996 war sie als Korrespondentin für RTL in Moskau. Seit 1999 ist Eigendorf für das ZDF tätig, zunächst als Reporterin in der Außenpolitik. Von 2015 bis 2018 berichtete sie aus Moskau. Seither gehört sie dem Reporterpool der ZDF-Hauptredaktion Aktuelles an. Für ihre Reportagen und Beiträge wurde die Journalistin mehrfach ausgezeichnet.

Die Stadt Augsburg vergibt seit 1985 im Drei-Jahres-Rhythmus den Friedenspreis gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten, die sich um ein tolerantes und friedvolles Miteinander der Kulturen sowie Religionen verdient gemacht haben. Zuletzt waren 2020 der Münchner katholische Kardinal Reinhard Marx und Bayerns evangelischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm geehrt worden. Die diesjährige Verleihung findet am 9. Oktober im Augsburger Rathaus statt. Laudator ist der ehemalige Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, Kurt Kister.

Das Hohe Friedensfest am 8. August wird seit 1650 in Augsburg gefeiert und ist einzig dort gesetzlicher Feiertag. Es kam auf, nachdem die Protestanten das Recht zur Religionsausübung und ihre Kirchen wiedererlangt hatten. Das Friedensfest steht seit 2018 im Bayerischen Landes- und im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Unesco.