Kunstsammlung NRW zeigt Arbeiten von Chaïm Soutine

Die Kunstsammlung NRW zeigt Werke des Künstlers Chaïm Soutine. Die Gemälde sollen sein Leben als jüdischer Emigrant zeigen und seien zugleich Zeugnisse einer Existenz am Rande der Gesellschaft.

Das Kunstwerk "woman in red" von Chaim Soutine
Das Kunstwerk "woman in red" von Chaim SoutineImago / Photo12

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zeigt ab dem 2. September Werke des Künstlers Chaïm Soutine (1893-1943). Die expressiven Gemälde reflektierten sein Leben als jüdischer Emigrant und seien zugleich Zeugnisse einer Existenz am Rande der Gesellschaft, erklärte das Museum. Die Ausstellung „Chaïm Soutine. Gegen den Strom“ im Museum K20 umfasse rund 60 Gemälde, die in der Frühphase von Soutines künstlerischem Schaffen zwischen 1918 und 1928 entstanden. Bis zum 14. Januar widme sich die Schau auch dem Thema der Entwurzelung des Menschen infolge von Flucht und Migration.

Chaïm Soutine war für viele ein Vorbild

Die Gemälde Soutines seien „Farbexplosionen und Liebeserklärungen an das Leben und an die Menschen“, erklärte die Kunstsammlung NRW. Die Ausstellung wolle deutlich machen, dass sich Soutine früher als andere Zeitgenossen einen individuellen Weg zwischen Abstraktion und Figuration bahnte, hieß es. Nachfolgende Malergenerationen beriefen sich auf ihn als Vorbild und Inspiration. Dazu gehörten unter anderem Willem de Kooning, Jackson Pollock und Francis Bacon.

 

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Chaïm Soutine wuchs in der Nähe von Minsk im heutigen Weißrussland auf. Dem Bilderverbot der jüdischen Tradition widersetzte er sich, als er im Alter von 14 Jahren Malunterricht nahm, zunächst in Minsk, dann an der Akademie in Vilnius und ab 1913 in Paris. Die Metropole wurde seine Ersatzheimat, aber Soutine blieb ein Außenseiter, der die Sprache zunächst schlecht beherrschte und dem die gesellschaftlichen Gepflogenheiten fremd blieben.

Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk (Dänemark) und dem Kunstmuseum Bern.