Würzburger Sonntagsblatt-Chef Wolfgang Bullin verabschiedet

In Würzburg scheidet ein Kirchenjournalist nach 41 Berufsjahren aus dem Dienst und wird gewürdigt. Er selber erinnert an seine Anfänge. Als Mobiltelefone noch „eher Aktenkoffer mit Antenne“ waren.

Wolfgang Bullin (66), langjähriger Chefredakteur des „Würzburger katholischen Sonntagsblatts“, ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Würzburger Generalvikar Jürgen Vorndran würdigte am Donnerstag bei einer Feierstunde Bullins Fähigkeit, Kontinuität und Innovation erfolgreich zu verbinden. Der Theologe war 28 Jahre Chefredakteur und insgesamt fast 41 Jahre für das Bistum tätig.

Vorndran verwies auf viele von Bullin eingeleitete Veränderungen, vom Wechsel des Druckhauses über die Weiterentwicklung zum Magazin bis zur Bereitstellung eines E-Papers. Durch die damit verbundenen Einsparungen sei die Kirchenzeitung viele Jahre ohne Zuschuss ausgekommen und habe sogar Rücklagen bilden können. Zum Ende seiner Amtszeit habe Bullin noch die Weichen dafür gestellt, dass das Sonntagsblatt seit Ostern 14-täglich in Kooperation mit weiteren 14 Bistümern erscheint. Markenzeichen seiner Kommentare sei die tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben gewesen, „auch und gerade in der Anfechtung“.

Der Journalist dankte in seinem Schlusswort für die erfahrene Wertschätzung. „Zensur gab es nie, ich hatte immer viel Freiheit.“ Außerdem erinnerte er an den Wandel der Medienwelt während seiner Berufstätigkeit. Wenn vor 40 Jahren von „neuen Medien“ die Rede gewesen sei, sei es um das Radio gegangen. Auch seien die ersten Mobiltelefone „eher Aktenkoffer mit Antenne“ gewesen.