Werke der Konrad-von-Soest-Preisträgerin Ersen bleiben in Münster

Die Provinzial Versicherung hat zusammen mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur zwei Installationen der aktuellen Konrad-von-Soest-Preisträgerin Esra Ersen für ihre Kunstsammlung erworben. Das Unternehmen sammle Arbeiten aller Preisträger seit 1952 und mache sie als Dauerleihgaben in dem Kunstmuseum einem breiten Publikum zugänglich, teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Montag in Münster mit. Noch bis zum Sonntag ist die Ausstellung zum Konrad-von-Soest-Preis 2023 „Esra Ersen. A Possible History“ im LWL-Kunstmuseum zu sehen.

Der LWL hatte den mit 35.000 Euro dotierten Kunstpreis 2023 an die im türkischen Ankara geborene und in Berlin lebende Ersen vergeben. Ihre Werke, die Medien wie Fotografie, Performance, Video und Installation umfassen, setzen sich nach Angaben des Landschaftsverbands kritisch mit gesellschaftspolitischen Themen auseinander. Migrationsentwicklungen, Vorstellungen von Gemeinschaft sowie Fragen der Zugehörigkeit und Integration stehen dabei im Zentrum.

Für den Neuankauf wurde zum einen eine frühe Arbeit Ersens aus dem Jahr 1998 ausgewählt. Die Installation „Ich bin türkisch, ich bin ehrlich, ich bin fleißig“ entstand damals zusammen mit einer vierten Klasse der Grundschule Velen bei Münster, erklärte der LWL. Die zweite Neuerwerbung ist das von der Künstlerin mit dem LWL-Kunstmuseum koproduzierte Werk „A Possible History III. 23/23 Blaupause“. Darin untersucht Ersen mit Fotografien, Zeichnungen und einem Videofilm die Zeitspanne von der Republikgründung der Türkei im Jahr 1923 bis 2023, wie es hieß.

Die beiden Ankäufe zeigt das Museum noch bis Ende November im ersten Obergeschoss des Lichthofs. Dort seien momentan auch weitere Arbeiten von Konrad-von-Soest-Preisträgern zu sehen, darunter Tatjana Doll, Johanna Reich und Rune Mields. Der westfälische Kunstpreis wird nach LWL-Angaben alle fünf Jahre vergeben.