Wechsel beim Bauorden: Runck geht, Schmitz kommt

Stabwechsel beim Internationalen Bauorden: Der langjährige Geschäftsführer, Peter Runck (63), ist am Samstag in Ludwigshafen bei einer Feierstunde anlässlich des mehr als 70-jährigen Bestehens des Vereins in den Ruhestand verabschiedet worden. Zugleich wurde sein Nachfolger, der katholische Theologe Philipp Schmitz (35) in sein Amt eingeführt.

Der Sozialpädagoge Runck habe in seiner 23-jährigen Zeit als Geschäftsführer die Arbeit des Bauordens mit Sitz in Ludwigshafen „geprägt und ein stabiles Fundament gebaut“, würdigte der Vereinsvorsitzende Jonathan Mack. Vor allem habe der gebürtige Landauer die Gedenk- und Versöhnungsarbeit in die Aktivitäten der gemeinnützigen Einrichtung integriert. Runck habe Projekte mit Minderheiten, Geflüchteten und mit jungen Strafgefangenen angestoßen. „Anpacken, statt nur zu reden“ sei dessen Motto gewesen.

Die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos) lobte die Arbeit Runcks und des Bauordens für Demokratie und die Verständigung in Europa. Der Verein habe viel dazu beigetragen, „dass Europa und die Welt zusammenwachsen“, sagte Steinruck.

Beim Bauorden war Runck vor allem für die Öffentlichkeitsarbeit, Finanzen sowie den Kontakt zu den Projektpartnern verantwortlich. Zuvor war er beim Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg, beim rheinland-pfälzischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma in Landau sowie bei der Stadt Ludwigshafen in der Jugendförderung und im Kulturbüro tätig. Runck engagierte sich viele Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit und ist aktiv in der Ukrainehilfe.

Der neue Bauorden-Geschäftsführer Schmitz stammt vom Niederrhein, hat eine kaufmännische Ausbildung und Erfahrungen in der kirchlichen Jugendarbeit. Es sei von großem Wert für die Gesellschaft, dass sich jährlich rund 400 junge Menschen freiwillig für gemeinnützige und soziale Zwecke engagierten, sagte er.

Der aus der katholischen Jugendarbeit hervorgegangene Bauorden unterstützt seit 1953 soziale und gemeinnützige Einrichtungen in Deutschland und den europäischen Nachbarländern durch Bau- und Renovierungsarbeiten mit jährlich rund 50 sogenannten Baucamps. Auch organisiert er internationale Jugendbegegnungen, Friedensdienste und Hilfsprojekte. Rund 365.000 Menschen haben sich in den vergangenen 70 Jahren den Angaben zufolge für den Bauorden engagiert.