Theologe rät zu gründlicher Überlegung vor Haustierkauf

Ob Hund oder Katze: Der Kauf eines Haustiers sollte nicht spontan erfolgen. Darauf weist der Theologe Sebastian Knapp hin. Das würden Tierheimen große Probleme machen.

Zu viele Hunde landen im Tierheim
Zu viele Hunde landen im TierheimImago / Eibner

Tiere sind kein Spielzeug: Daran erinnert der Theologe Sebastian Knapp zum Welttag des Haustiers am Donnerstag. „Man sollte sich bereits vor der Anschaffung eines Haustiers Gedanken machen, ob man es für den Rest des Lebens behalten kann“, sagte Knapp im Interview des Portals domradio.de. So müsse man den Wohnraum für das jeweilige Tier passend herrichten und dafür vorsorgen, dass das Tier im Alter erkranken könne.

Spontankäufe würden weder Hund noch Katze gerecht, mahnte der Dozent des Münsteraner Instituts für theologische Zoologie. „Natürlich sollte man sich auch die Fragen stellen, wer sich um das Tier kümmert, wenn man im Urlaub ist, wie hoch eigentlich die Kosten für den Tierarzt sind und wie diese im Alter des Tieres steigen könnten.“ Für Haustiere seien die Menschen, die sie aufnehmen, „die ganze Welt“.

Haustiere spontan während der Pandemie angeschafft

Während der Corona-Pandemie hätten sich viele Menschen kurzfristig Tiere angeschafft, die sie nun wieder loswerden wollten, weil es ihnen doch zu viel Arbeit sei. Auf die daraus folgende Belastung hatten die Tierheime im vergangenen Sommer in einem Brief an die Bundesregierung hingewiesen. Die Einrichtungen kämpften zudem mit steigenden Energiekosten, sagte Knapp: „Es gibt einen Haufen von Problemen.“ Die Tierheime bräuchten dringend Entlastung.

Wer überlege, ein Haustier anzuschaffen, solle sich daher am besten an ein Tierheim wenden, riet der Wissenschaftler. Es sei sinnvoll, einem dort lebenden Tier ein „richtiges Zuhause“ zu geben.

Knapp sieht in diesem Zusammenhang auch Kirche und Theologie gefragt. Tiere seien keine „niedlichen, kleinen Dinge“, sondern konkrete Subjekte. „Tiere sind ein konkretes Gegenüber, das auch in der Schöpfung geliebt ist. Man hat die Verantwortung, pfleg- und sorgsam mit den Tieren umzugehen.“ Die Rolle der Kirche sei es, diese Verantwortung deutlich zu machen.