Schauspielhaus: Hamburger Theater Festival auf vier Bühnen

Zum 16. Hamburger Theater Festival wird es vom 25. Mai bis 24. Juni ausgewählte und viel diskutierte Produktionen im Deutschen Schauspielhaus, Thalia Theater, auf Kampnagel und im St. Pauli Theater zu sehen geben. Die Organisatoren konnten bekannte deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler wie Martin Wuttke, Sibel Kekilli oder Lars Eidinger für das Festival gewinnen. „Das Bestreben der Eingeladenen, dabei zu sein, ist sehr groß“, freute sich Festival-Intendant Nikolaus Besch am Freitag bei der Vorstellung des Programms. Die Stücke seien vielfältig – von Klassikern bis zu moderner Inszenierung sei die künstlerische Bandbreite groß. Der Kartenvorverkauf startet am Montag (4. März, 12 Uhr).

Zum Auftakt des Festivals ist die inszenierte Lesung „Gefährliche Liebschaften“ mit Caroline Peters und Martin Wuttke geplant. „Ein theatralischer Leckerbissen“, so Besch. Der Auftritt im St. Pauli Theater sei eigens für das Festival inszeniert worden und sei eine Mischung aus Lesung, Proben und Anspiel. Ebenfalls im St. Pauli Theater wird eine inszenierte Lesung von Michel Friedman’s autobiografischem Roman „Fremd“ mit Sibel Kekilli zu sehen sein. „Ich glaube, dass es wahnsinnig notwendig ist, sich mit Antisemitismus und Fremdsein auseinanderzusetzen“, sagte Besch.

Im Schauspielhaus finden drei der acht Produktionen statt. Dazu gehört „Agamemnon“ von Aischylos, eine Koproduktion des Residenztheaters München. Als „Überwältigungstheater“ beschreibe der Regisseur selbst die Inszenierung. „Das ist eine seiner stärksten Arbeiten“, ist Besch überzeugt. Zwei Tage im Juni soll Anton Tschechows Erstlingswerk „Die Vaterlosen“ aufgeführt werden. „Klug, anstrengend, fordernd, clever und amüsant“, beschreibt der Festival-Intendant diese Inszenierung. Als dritte Produktion zeigt das Schauspielhaus „Richard III.“ von William Shakespeare mit Lars Eidinger in der Hauptrolle.

Das Thalia-Theater zeigt William Shakespeares „Macbeth“, in dem der Regisseur die Kunst des elisabethanischen Theaters mit Becketts absurdem Theater verbindet. Thematisch im Mittelpunkt stehe Macbeth’s Lebensbilanz: „Das Leben ist ein Märchen, nur von einem Depp erzählt.“ Es sei eine Inszenierung, die es auf diese Weise noch nie gegeben habe, so Festival-Intendant Besch. Als zweite Produktion soll im Thalia-Theater Heinrich von Kleists „Der zerbrochene Krug“ zu sehen sein, wobei durch weiblich besetzte Rollen das Stück einen feministischen Akzent bekomme.

Der Abschluss des Hamburger Theater-Festivals findet auf Kampnagel mit einer Koproduktion von „Johann Holtrop“ statt. Stefan Bachmanns Inszenierung des „Abriss der Gesellschaft“ sei Sog, Kompensation, Theater und Zauber zugleich. Das Festival wird auch in diesem Jahr durch Spenden, Sponsorengelder und Einnahmen aus dem Kartenverkauf finanziert. Die Schirmherrschaft übernimmt Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).