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Sachverständiger für mehr Tempo bei Orgelsanierungen

Nur in zwei von drei Kirchen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) befindet sich aktuell eine funktionstüchtige Orgel. Viele Instrumente seien in den vergangenen Jahrzehnten aufwändig restauriert worden, allerdings bestehe immer noch viel Nachholbedarf, teilte das Landeskirchenamt am Dienstag in Erfurt anlässlich des Deutschen Orgeltages am Sonntag. An dem Tag sind in Mitteldeutschland zahlreiche Veranstaltungen geplant.

Auf dem Gebiet der mitteldeutschen Kirche gibt es demnach etwa 4.000 Orgeln. Das seien 20 Prozent aller evangelischen Orgeln in Deutschland beziehungsweise acht Prozent aller Orgeln bundesweit. Rund 17 Prozent der Kirchen beherbergten ein nicht spielbares Instrument, 15 Prozent seien gänzlich ohne Orgel.

EKM-Orgelreferent Christoph Zimmermann sieht den Orgeltag als wertvollen Beitrag, um für die „Königin der Instrumente“ zu werben. Pflege und Erhalt der Orgeln seien nicht nur ein kirchliches Interesse, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Das mache die Aufnahme von Orgelmusik und Orgelbau in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der Unesco deutlich.

Der Umfang der Orgelbau-Aktivitäten in der Landeskirche ist laut Zimmermann nicht ausreichend, um den Bestand dauerhaft zu sichern. Hinzu komme, dass eine Orgel alle 25 Jahre gründlich gereinigt und gegebenenfalls repariert werden muss.

In der EKM sind für die Beratung zur Pflege der Instrumente 19 Orgelsachverständige in den Kirchenkreisen tätig. Derzeit werden die Orgeln in der Landeskirche von 174 hauptamtlichen und etwa 647 nebenamtlichen Organistinnen und Organisten gespielt.