Sachsens Landessynode beschäftigt sich mit sexuellem Missbrauch

Die Synode der sächsischen Landeskirche will sich am Montag auf ihrer Frühjahrstagung mit sexualisierter Gewalt in den Reihen von Kirche und Diakonie auseinandersetzen. Dazu sollen Betroffene gehört und Präventionsstrategien besprochen werden. Der Präsident des sächsischen Landeskirchenamtes, Hans-Peter Vollbach, hatte dafür eine Aufstockung personeller und finanzieller Mittel angekündigt.

Hintergrund ist die im Januar veröffentlichte ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Im Bereich der sächsischen Landeskirche sind laut Vollbach für den Zeitraum von 1946 bis heute 110 Betroffene sexualisierter Gewalt und 56 Beschuldigte bekannt. Insgesamt wurden bisher rund 630.000 Euro an „Anerkennungsleistungen“ an 55 Betroffene gezahlt.

Das 80-köpfige Kirchenparlament tagt seit Freitag in Dresden. Die Landessynode ist das gesetzgebende Organ der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Sie tritt regulär zweimal im Jahr zusammen, im Frühjahr und im Herbst. Zur sächsischen Landeskirche gehören derzeit rund 610.000 Mitglieder.