Osteuropa-Hilfswerk startet bundesweite Spendenaktion

Mit einem Gottesdienst hat das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis seine jährliche Pfingstaktion gestartet. Sie will Wege zum Frieden ebnen und lud dazu Gäste aus der Ukraine und Bosnien-Herzegowina.

Mit Friedensgebeten und Friedensappellen hat das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis am Sonntag seine jährliche Pfingstaktion offiziell eröffnet. Die Aktion steht diesmal unter dem Motto: “Damit Frieden wächst. DU machst den Unterschied”. Den Gottesdienst dazu feierte Münsters Bischof Felix Genn mit Gästen aus der Ukraine und Bosnien-Herzegowina. Unter anderem war der Bischof von Odessa-Simferopol, Stanislaw Szyrokoradiuk, angereist.

Die Aktion soll nach Aussage der Veranstalter deutlich machen, wie groß bei vielen Menschen die Sehnsucht nach Frieden ist. Bischof Felix Genn erklärte: “In dieser Zeit des Krieges hoffen Christen wider alle Hoffnung – damit Frieden wächst.”

Im Vorfeld der Eröffnung hatte sich Bischof Szyrokoradiuk auf einer Deutschlandreise für eine konsequente Verteidigung der Ukraine ausgesprochen. “Wenn wir unsere Heimat lieben, sollten wir sie gemeinsam verteidigen”, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Unter anderem rief er wehrfähige Landsmänner im Ausland dazu auf, in die Heimat zurückzukehren.

Renovabis-Geschäftsführer Thomas Schwartz erklärte im Kölner Internetportal domradio.de, auch er hoffe auf Frieden im Osten: “Ein Christ, der die Hoffnung auf Frieden nicht mehr hätte, der verliert letztlich auch seinen Glauben in Gott.” Friede mit Russland sei allerdings nur möglich, wenn die Ukraine keinen Diktat-Frieden zu fürchten habe.

Zum Start der Pfingstaktion in Münster gab es unter anderem eine öffentliche Präsentation von Renovabis-Akteuren vor dem Bischofshaus mit einem Auftritt eines ukrainischen Chores, ein multireligiöses Friedensgebet sowie ein Friedenspicknick.

Renovabis wurde vor 31 Jahren von deutschen Katholiken als “Solidaritätsaktion mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa” gegründet und ist in 29 ehemals kommunistischen Ländern aktiv. Nach eigenen Angaben hat das Werk seit 1993 über 26.000 Projekte mit mehr als 877 Millionen Euro unterstützt.

Im Mittelpunkt der Förderung standen bisher kirchliche und zivilgesellschaftliche Projekte wie der Bau von Schulen und Pfarrheimen. Seit Beginn des russischen Angriffs leistet Renovabis in der Ukraine auch Nothilfe. Nach Angaben des Hilfswerks soll mit der diesjährigen Aktion auch auf die unruhige Situation in Bosnien und Herzegovina, dem Kosovo und Moldau eufmerksam gemacht werden.