Frost: Weinbauern in Deutschland fürchten Ernteausfall

Der Kälteeinbruch bedroht nach Angaben des Weinbauernverbandes massiv die Ernte. Wie hoch die Schäden werden könnten und warum das warme Wetter vor einigen Wochen schädlich war.

Frost hat an den Weinstöcken zu Schäden geführt
Frost hat an den Weinstöcken zu Schäden geführtImago / Sylvio Dittrich

Die zuletzt frostigen Nächte bedrohen nach Angaben des Deutschen Weinbauernverbandes (DWV) massiv die Weinernte. “Die jungen, fruchtbaren Triebe erfrieren jetzt und Nachwachsende sind gegebenenfalls nicht fruchtbar. Das heißt, dass die Winzerinnen und Winzer bei gleicher Rebpflege über das Jahr hinweg weniger Ertrag, bis hin zum Ertragsausfall, erwarten”, sagte DWV-Präsident Klaus Schneider den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Der nächtliche Frost sei gerade deshalb so verheerend für die Ernte, weil der Wuchs der Weinpflanzen nach den Hitzerekorden in vorangegangenen Monaten schon sehr weit gewesen sei, erklärte Schneider. Insbesondere in Rheinland-Pfalz hätten Nachtfröste von bis zu minus 2,5 Grad Celsius für schwere Schäden gesorgt.

Wo der Frost besonders zugeschlagen hat

So berichten auch die Bischöflichen Weingüter in Trier von Verwüstungen in den Weinlagen. “Die Schäden sind absolut verheerend und werden zu starken Ertragsausfällen führen”, sagte Güterdirektorin Julia Lübcke der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Vor allem an Saar und Ruwer sowie in der Avelsbach gibt es kaum Weinberge, die nicht betroffen sind”, sagte die Weinbau-Expertin. Auch die stehengelassenen Frost-Ruten habe es größtenteils erwischt. “Wir reden hier sicherlich insgesamt von 90 Prozent Ausfall an Saar und Ruwer.” Die weitere Entwicklung müsse nun abgewartet werden. Zu hoffen sei, dass es am Ende doch noch etwas besser werde, als es im Augenblick erwartet werde.

Die Bischöflichen Weingüter Trier bewirtschaften nach eigenen Angaben 130 Hektar auf insgesamt 145 Parzellen in 35 Lagen. Geschäftsführender Gesellschafter ist der Bischöfliche Stuhl zu Trier, vertreten durch Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg.