Mehr Beschwerden und Pannen beim Datenschutz

In Sachsen sind im vergangenen Jahr rund 1.160 Beschwerden und Kontrollanregungen zu potenziellen Datenschutzverstößen gemeldet worden. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht der sächsischen Datenschutz- und Transparenzbeauftragten, Juliane Hundert, hervor, der am Mittwoch in Dresden vorgestellt wurde. Demnach stiegen die Beschwerdeanfragen um fast zehn Prozent im Vergleich zu 2022.

Der Zuwachs habe vor allem den nicht öffentlichen Bereich betroffen, etwa Unternehmen oder Privatpersonen. Außerdem seien knapp 600 schriftliche Beratungsanfragen bei der Datenschutzbeauftragten eingegangen, hieß es.

Eine Steigerung gebe es auch bei den gemeldeten Datenpannen. 2023 seien rund 950 Datenschutzverletzungen gemeldet worden. Das seien „so viele wie noch nie“, erklärte Hundert. 2022 hatten die Datenschutzbeauftragte etwa 800 Meldungen erreicht.

Zu den häufigsten Datenpannen gehörten der Fehlversand sowie der Verlust von postalischen Unterlagen und offene E-Mail-Verteiler. Gemeldet wurden aber auch der Verlust von Datenträgern nach Diebstahl und das Abgreifen personenbezogener Daten durch Cyberkriminalität.

Zudem verwies Hundert darauf, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht verfahrensrelevante, höchstpersönliche Daten unverzüglich löschen müssten. Die Auswertung von Datenbeständen sei zeitnah zu erfolgen, auch damit beschlagnahmte Handys wieder freigegeben werden könnten.

Hundert bezog sich auf Demonstration am „Tag X“ 2023 in Leipzig. Die Polizei hatte damals mehr als 1.300 Personen eingekesselt, Identitäten festgestellt und mehr als 380 Mobiltelefone beschlagnahmt.