Knappes Viertel der Juden Israels für erneute Ansiedlung in Gaza

Wie stellen sich jüdische Israelis die Zukunft des Gazastreifens nach Kriegsende vor? Eine neue Umfrage kommt zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen.

Weniger als ein Viertel der Juden in Israel befürwortet die Schaffung neuer jüdischer Siedlungen im Gazastreifen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Israel Democracy Institute hervor.

Auf die Frage nach der Zukunft der Region nach Ende des Nahost-Kriegs plädierten 33 Prozent für die Übergabe an eine internationale Kontrolltruppe. 24 Prozent meinten, ein kleines israelische Kontingent sollte dort verbleiben. 13 Prozent sind für eine Übergabe an die Palästinensische Autonomiebehörde. Und 22,5 Prozent wünschen sich eine erneute jüdische Besiedlung im Gazastreifen. Aufgeschlüsselt nach religiösen Gruppen plädierten nur die ultraorthodoxen Haredim mehrheitlich (52 Prozent) für neue jüdische Siedlungen.

Der im Sechs-Tage-Krieg 1967 von Israel besetzte, vormals ägyptische Gazastreifen war 2005 vom damaligen Ministerpräsidenten Ariel Scharon von Israel abgekoppelt worden. Die 21 jüdischen Siedlungen dort wurden geräumt.

Unter den arabischen Israelis sagten 46 Prozent der Befragten, dass die Palästinensische Autonomiebehörde den Streifen kontrollieren sollte; 25 Prozent wünschen sich dort eine internationale Truppe und 7,5 Prozent eine israelische Militärpräsenz.