Kampagne für besseren Betreuungsschlüssel in sächsischen Kitas

Angesichts drohender Kitaschließungen und Personalkürzungen haben die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen sowie weitere Akteure die Kampagne „Starke Kitas für starke Kinder“ gestartet. Sie appellieren an die zukünftige Landesregierung, die frühkindliche Bildung als Investition in die Zukunft zu begreifen und den Betreuungsschlüssel zu verbessern. Dazu müssten Landesmittel mindestens auf dem aktuellen Niveau erhalten bleiben, erklärte die Initiative am Donnerstag in Dresden.

Es sei an der Zeit, den Geburtenrückgang als Chance zu nutzen und die Qualität der frühkindlichen Betreuung in Sachsen zu steigern. Anlass der Kampagne ist die Landtagswahl am 1. September in Sachsen.

Kindertageseinrichtungen seien als erster Bildungsort das Fundament für Teilhabe und Chancengerechtigkeit aller Kinder und Familien, hieß es. Dafür brauche es entsprechende Rahmenbedingungen. An der Kampagne sind unter anderem auch der Sächsische Erzieherverband, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Kita-Träger beteiligt.

Erzieherinnen und Erzieher seien durchschnittlich mehr als 30 Tage im Jahr arbeitsunfähig – und damit zehn Tage mehr als Beschäftigte anderer Berufsgruppen, hieß es. Dies sei alarmierend und führe zu Qualitätseinbußen.

Im bundesweiten Vergleich liegt Sachsens Personalschlüssel auf den hinteren Plätzen. In der Krippe beträgt das Verhältnis 5,2 Kinder pro Erzieherin oder Erzieher, im Kindergarten 11,5 Kinder. Expertinnen und Experten empfehlen einen Betreuungsschlüssel von 1 zu 3 beziehungsweise und 1 zu 7,5 im Kindergarten.