Hessen-nassauische Synode berät Klimagesetz

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
(EKHN) will klimaneutral werden. Auf der noch bis Samstag in Frankfurt tagenden Kirchensynode haben die Synodalen am Freitag erstmals über ein Klimaschutzgesetz beraten, dessen Ziel die Treibhausgasneutralität der Kirche bis Ende 2045 ist.

Ausgehend von den Emissionen vom 1. Januar 2005 in Höhe von knapp 104.000 Tonnen CO2 sollen die Emissionen laut Entwurf bis Dezember 2035 um 90 Prozent verringert und in den folgenden Jahren um jeweils einen weiteren Prozentpunkt reduziert werden. Der Leiter des Zentrums gesellschaftliche Verantwortung, Christian Schwindt, verwies darauf, dass es vor allem durch das zentrale Energiebeschaffungsgesetz der EKHN sowie mithilfe von Photovoltaik auf kirchlichen Gebäuden und der Beteiligung an Windkraftanlagen bereits gelungen sei, den CO2-Ausstoß bis 2022 auf knapp 61 Millionen Tonnen abzusenken.

Zahlreiche Synodale sprachen sich für Änderungen an dem Gesetzentwurf aus, die in den weiteren Beratungen berücksichtigt werden sollten. Unter anderem wurde angeregt, das Basisjahr 2024 zugrunde zu legen, um 2035 bereits bei einem niedrigeren Ausstoß angekommen zu sein.

Die Kosten für die Sanierung von Gebäuden, für klimaschonende Beschaffung und Mobilität sowie die Investitionen in Bildung und Kommunikation zum Klimaschutz sind in dem Gesetzentwurf nicht genannt. Seriös sei dies zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, sagte Schwindt. Allein im Bereich Gebäude, sei allerdings von mehreren Hundert Millionen Euro auszugehen. Einige Synodale befürchteten, dass sowohl die Landeskirche als auch die Gemeinden mit den Kosten überfordert werden könnten.

Wolfgang Prawitz, Mitglied des Kirchensynodalvorstands, verwies darauf, dass sich Kirche und Gesellschaft in einem Transformationsprozess befänden. Wenn die Kirche sich klimaneutral verhalte, „müssen wir uns fragen, was wir uns ansonsten noch leisten können“, warb er für das Klimaschutzgesetz.