Gause: Kirchen sollten kompetente Engagierte mehr einbeziehen

Die Reformbemühungen der katholischen Kirche gehen aus Sicht von Gundula Gause noch nicht weit genug. Für die engagierte Christin kann die Zukunft der Kirche nur ökumenisch gedacht werden.

Die Kirchen in Deutschland sollten nach Meinung von ZDF-Moderatorin Gundula Gause nahbarer werden und sich weiter für einen Dialog mit ihren nicht-geweihten Mitgliedern öffnen. Dazu hat die Nachrichtensprecherin in einer neuen Ausgabe des Podcasts “Himmelklar” (Mittwoch) aufgerufen.

Konkret fragte die ZDF-Moderatorin: “Warum kann man in der katholischen Kirche nicht auch eines Tages an ein Gremium denken, in dem zum Teil Kleriker sind und zum Teil engagierte Laien?” Sie erlebe so viele hochkompetente Laien in den Gemeinden. “Ich glaube, die müssten noch mehr gehört werden in den Strukturen und den Hierarchien”, sagte Gause.

Die evangelische Christin erklärte, der Bedeutungsverlust der Kirche in der Gesellschaft berühre sie persönlich stark. “Wenn man sich mit den großen und glücklichen Ergebnissen und Errungenschaften unseres christlichen Abendlandes auseinandersetzt – und die Gefahren jetzt sieht, dann treibt es einen um, wie so viele aktive Christen.”

Aus ihrer Sicht sei es hervorragend, dass sich die katholische Kirche in Deutschland mit einem Reformprozess auf den Weg begeben habe. Gause ergänzte: “Das, was ich davon erfahre, über öffentliche Äußerungen, aber auch zum Teil aus Berichten von Teilnehmern, lässt mich doch eher nachdenklich zurück. Die Reformnotwendigkeit ist erkannt und es wird auch schon einiges umgesetzt. An den Kern vieler Probleme traut man sich aber doch noch nicht heran.”

Traurig sei sie über die Reaktionen des Vatikans auf den Reformprozess des Synodalen Weges. Wörtlich sagte die Moderatorin: “Ich schätze als Protestantin Papst Franziskus sehr. Aber seine Rede von vor einiger Zeit, man brauche keine zweite evangelische Kirche, hat mir persönlich schon ein bisschen wehgetan. Denn im Kern sind wir ja alle Christen und es geht uns allen um den Erhalt des Christentums.”

Gause ist mit einem Katholiken verheiratet. “Wir leben die Ökumene”, sagte sie. Die Journalistin zeigte sich überzeugt davon, dass die Zukunft der Kirche nur ökumenisch gelingen könne. “Es geht ja im Kern um das Christliche und um das Christentum. Von daher ist für mich die Ökumene die Lösung.”