Flüchtlingsbischof kritisiert “brutale Abschottungspolitik”

Verprügelt und gebrochen – Mit drastischen Worten kritisiert der evangelische Flüchtlingsbischof Stäblein Pushbacks an der EU-Außengrenze. Die Verantwortlichen müssten Konsequenzen zu spüren bekommen.

Der evangelische Flüchtlingsbischof Christian Stäblein kritisiert eine “brutale Abschottungspolitik” an der EU-Außengrenze. Nach einer Balkan-Reise appellierte er am Dienstag an Regierungen und politisch Verantwortliche in Europa, für eine menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen und Migranten zu sorgen. Der Berliner Bischof nannte Berichte über gewaltsame Zurückweisungen an den Grenzen, sogenannte Pushbacks, erschütternd.

“Dass Menschen an der EU-Außengrenze von Grenzpolizisten zurückgeprügelt werden, dass Hunde auf sie gehetzt werden, dass ihnen Arme und Beine gebrochen werden, damit sie nicht weitergehen – das ist nicht nur gegen jedes Recht, sondern bitterer Alltag auf der Balkanroute und anderswo”, sagte Stäblein nach einem Besuch in den Flüchtlingslagern Lipa und Usivak in Bosnien und Herzegowina. Diese Gewalt an Europas Grenzen dürfe nicht länger von den europäischen Regierungen gebilligt werden. “Eine solche Praxis ist kriminell, gehört geächtet und muss endlich ein Ende haben.”

Stäblein ist seit April 2002 Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Flüchtlingsfragen.