Carillons, auch Turmglockenspiel und Konzertglockenspiel genannt, stammen aus Belgien, den Niederlanden und Nordfrankreich.
Das Wort „Carillon“ ist französisch und bedeutet „Glockenspiel“.
Nach Vorgaben der World Carillon Federation (WCF) soll ein Carillon aus mindestens 23 Glocken bestehen. Damit reichen sie über zwei Oktaven.
Die Glocken werden von einem Spieltisch aus über Seilzüge angeschlagen.
Ihre Entstehungsgeschichte reicht bis nach Flandern ins 14. Jahrhundert zurück. Die Stadtmauern schützen dort die Städte, Wächter beobachteten die Umgebung aus dem Turm. Von dort aus warnten sie die Bevölkerung durch das Anschlagen von Glocken – manchmal durch einfache Tonfolgen.
Mehr als 800 Glockenspiele gibt es heute in den Niederlanden. Deutschland hat heute 49 Carillons. Im norddeutschen Raum erklingen Glockenspiele in Göttingen, Hahnenklee, Hannover, Hamburg, Kiel, Lübeck, Rostock und Schwerin.
Im Frühjahr 2025 hat die Deutsche Unesco-Kommission „Glockenguss und Glockenmusik“ auf die Liste immaterieller Kulturerbe aufgenommen.
Carillons sind heute auch in Skandinavien und den USA verbreitet. Das erste Carillon Schwedens befindet sich in der St.-Gertruds-Kirche der deutschen Auslandsgemeinde in Stockholm.