Caritas mahnt bessere Finanzierung für Umsetzung von mehr Teilhabe an

Die Caritas im Erzbistum Paderborn fordert eine bessere Finanzierung für die Umsetzung von mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderungen. Budgetneutral, wie es aus Sicht der Kostenträger und der Politik gefordert werde, sei das nicht machbar, erklärte die Diözesane Arbeitsgemeinschaft Behindertenhilfe und Psychiatrie der Caritas am Freitag.
Der gesetzliche Wille, mit dem Bundesteilhabegesetz Menschen mit Behinderung noch mehr Teilhabe zu ermöglichen, werde zwar begrüßt. Nötig sei dafür jedoch „eine weitaus verbesserte finanzielle Ausstattung, erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Heinz-Georg Eirund.

Obwohl die Caritas und andere Träger der Freien Wohlfahrt damit wichtige Aufgaben für den Staat erfüllten, würden die wirtschaftlichen Risiken allein ihnen aufgebürdet, kritisierte Eirund. Die Finanzierung sei nicht auskömmlich. Für die Finanzierung der Behindertenhilfe und Psychiatrie sind die Kommunen verantwortlich. In Westfalen übernimmt dies im Auftrag der Kommunen der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Während sich die Spannungen zwischen Kostenträgern und Leistungserbringern vergrößerten, seien die Dienste und Einrichtungen in der Behindertenhilfe der Caritas gut aufgestellt, um das Bundesteilhabegesetz im Sinne der Menschen mit Behinderungen umsetzen zu können, erklärte die Diözesane Arbeitsgemeinschaft. Die höheren gesetzlichen Leistungsanforderungen könnten jedoch keinesfalls durch eine noch höhere Leistungsanforderung an die Mitarbeitenden kompensiert werden.

Die Arbeit müsse vielmehr so abgesichert sein, dass die Arbeit in der Eingliederungshilfe ein attraktiver Arbeitsplatz sei, um angesichts des Fachkräftemangels langfristig die Arbeit mit guten Mitarbeitenden abzusichern, hieß es weiter. Die Diözesane Arbeitsgemeinschaft der Caritas im Erzbistum Paderborn vertritt nach eigenen Angaben 155 Einrichtungen der Behindertenhilfe und Psychiatrie im Gebiet zwischen Minden und Siegen sowie zwischen Höxter und Castrop-Rauxel. Rund 9.000 Menschen mit Behinderungen werden von diesen begleitet und betreut.