Bischof Adomeit: Haben Meilenstein für Weg in die Zukunft gesetzt

Die oldenburgische Kirche hat sich auf den Weg in eine klimaneutrale Zukunft gemacht. Per Gesetz verpflichtete sich das höchste Entscheidungsgremium der Kirche, die Synode, bis 2045 ihre Kirche zur vollständigen Klimaneutralität zu führen. Dies sei ein wichtiger „Meilenstein“, sagte Bischof Thomas Adomeit am Freitag zum Abschluss der in Rastede bei Oldenburg tagenden Synode.

Der Bischof hatte die Synode gleich zu Beginn am Donnerstag auf Umbrüche eingestimmt. Kriege und Fluchtbewegungen, wachsender Antisemitismus, der Klimaschutz, die Mitgliederentwicklung, Fachkräftemangel, Finanzen und der Umgang mit sexualisierter Gewalt forderten die Kirche heraus.

„Wir werden weniger, die sich zur Kirche und ihrer Gemeinde zählen, die finanziellen Bedingungen werden zudem große Einschränkungen mit sich bringen“, sagte Adomeit. Die Studien zur Untersuchung der Kirchenmitgliedschaft zeigten, dass sich die Situation nur mit eigenen Ressourcen nicht auf Dauer auffangen ließen. Es dürfe darum keine Denkverbote geben. So solle etwa die Kooperation mit den anderen vier evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen ausgebaut werden.

Um den Herausforderungen zu begegnen, genehmigte die Synode die Erprobung von interprofessionellen Teams in den kommenden sechs Jahren. Diese Teams aus Kirchenbeschäftigten, wie etwa Pastoren, Kirchenmusikern, Verwaltungskräften, aber auch Laien, sollen absehbar unter anderem Gemeinden entlasten, die Pfarrstellen nicht mehr besetzten können, sagte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen. In diesen Teams dürfen nach einer Schulung und Berufung auch Laien taufen und die Abendmahlsfeier leiten. In vier Gemeinden werde damit bereits experimentiert.

Für die Arbeit im kommenden Jahr beschloss die Synode einen Etat mit einem Rekord-Volumen von 111,4 Millionen Euro nahezu einstimmig. Oberkirchenrat Sebastian Groß mahnte jedoch zur Sparsamkeit. Spätestens ab 2025 sei mit einem kontinuierlichen Absinken der Einnahmen aus den Kirchensteuern zu rechnen.

Zum Abschluss der Synodentagung verfassten die Synodalen einstimmig eine Erklärung zur Terrorattacke der Hamas auf Israel vom 7. Oktober. Darin hieß es: „Wir stellen fest, dass in diesen Taten der Hamas eine Judenfeindlichkeit Ausdruck findet, die das Existenzrecht Israels bestreitet und die Auslöschung jüdischen Lebens zum Ziel hat. Dies missbilligen wir auf das Entschiedenste.“ Die Synode appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, gegen jede Form von Feindlichkeit gegen Jüdinnen und Juden und Musliminnen und Muslime einzutreten und für den Frieden zu beten.