Afghanische Flüchtlinge in Pakistan

Pakistan zählt zu den größten Aufnahmeländern für Afghaninnen und Afghanen weltweit. Während der vergangenen vier Jahrzehnte, die in Afghanistan durch Krieg und Konflikte geprägt waren, flohen zahlreiche Menschen in das östliche Nachbarland. Schätzungen zufolge leben heute drei bis vier Millionen Afghaninnen und Afghanen in Pakistan. Genaue Zahlen gibt es keine.

Obwohl afghanische Staatsangehörige seit Jahrzehnten in Pakistan leben und sich erfolgreich in die dortige Gesellschaft integriert haben, ist ihr Aufenthaltsstatus von den pakistanischen Behörden nie endgültig geklärt worden.

Bei den Vereinten Nationen sind 1,3 Millionen Afghanen und Afghaninnen als Flüchtlinge registriert und besitzen entsprechende Papiere. Weitere 800.000 Personen haben von den pakistanischen Behörden eine afghanische Bürgerkarte, die „Afghan Citizen Card“, erhalten. Diese bietet ihnen einen gewissen Schutz, aber nicht den gleichen wie registrierten Flüchtlingen. Schätzungen zufolge hielten sich im vergangenen Jahr weitere 1,7 Millionen Afghanen ohne Papiere im Land auf.

Pakistan hat weder die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 noch das Protokoll über die Rechtsstellung der Flüchtlinge von 1967 unterzeichnet, die wichtigsten völkerrechtlichen Instrumente zum Schutz von Flüchtlingen. Afghanische Flüchtlinge wurden deswegen in Vergangenheit beim Zugang zu Bildung und auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt.