Wegen des großen Erfolgs wird die Oper „Rummelplatz“ in der Kulturhauptstadt Chemnitz zusätzlich drei weitere Male aufgeführt. Die Karten für die zunächst bis Ende November geplanten Vorstellungen seien innerhalb kürzester Zeit restlos ausverkauft gewesen, teilte das Opernhaus Chemnitz am Mittwoch mit. Daher werde es jeweils eine Zusatzvorstellung im Januar, Februar und März im Opernhaus Chemnitz geben.
„Rummelplatz“ hatte am 20. September im Rahmen des europäischen Kulturhauptstadtjahres seine Uraufführung. Im Auftrag der Oper Chemnitz hatten dafür der Komponist Ludger Vollmer und die Autorin Jenny Erpenbeck den gleichnamigen Roman von Werner Bräunig (1934-1976) erstmals für die Bühne adaptiert. Die Handlung spielt im Umfeld des sowjetischen Uranbergbaus Wismut in der DDR.
Zwischen gesellschaftlicher Utopie, ideologischer Vereinnahmung und persönlicher Sehnsucht ringen die Protagonistinnen und Protagonisten um ihren Platz im Leben. Bräunigs DDR-Nachkriegsroman blieb unvollendet. Die SED-Regierung ließ ihn durchfallen. Das Buch erschien erst 2007 – mehr
als 30 Jahre nach dem Tod des Autors und wurde von der Kritik gefeiert.
Mit „Rummelplatz“ bringe die Oper Chemnitz ein Kapitel ostdeutscher Geschichte auf die Bühne, hieß es. Im Zentrum stehe eine Frage, die nichts an Aktualität verloren habe: Wie kann es gelingen, sich in eine Gesellschaft einzubringen und dabei sich selbst treu zu bleiben? Die zusätzlichen Aufführungstermine sind am 18. Januar, 15. Februar und 4. März vorgesehen.