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ZdK würdigt 60 Jahre Vatikan-Erklärung zu Religionen als Wendepunkt

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat das vor 60 Jahren veröffentlichte Vatikan-Dokument „Nostra Aetate“ als Wendepunkt für das jüdisch-christliche Verhältnis und den interreligiösen Dialog gewürdigt. „Der 28. Oktober 1965 war ein denkwürdiger Tag“, erklärte sie am Montag in Berlin. Die römisch-katholische Kirche habe damit Wahres und Heiliges in anderen Religionen anerkannt und ihren bis dato exklusiven Wahrheitsanspruch neu gefasst: „Das war ein Highlight des Zweiten Vatikanischen Konzils – und ist es bis heute.“

Aus der Auseinandersetzung mit der Rolle von Christen während des Holocaust entstand auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) das Dokument „Nostra Aetate“ (lat. „In unserer Zeit“) über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen, mit dem sich die katholische Kirche klar gegen Antisemitismus stellte und für den Dialog mit dem Judentum eintrat. Dagmar Mensink sagte für den Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim ZdK, „Nostra Aetate“ habe nach jahrhundertelanger Herabsetzung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden eine Ära des Respekts und der Wertschätzung des Judentums eingeleitet. Das habe die Türen für einen Dialog auf Augenhöhe geöffnet.