Zahl der Toten steigt im Libanon nach Luftangriffen

Im Libanon sind Frauen und Kinder unter den Todesopfern. Auch die Zahl der Verletzten steigt. Aus Angst vor weiteren Angriffen machen sich außerdem im Süden des Landes Menschen auf die Flucht.

Die Zahl der Toten durch israelische Luftangriffe auf den Libanon steigt. Seit Montagmorgen starben nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums 274 Personen, darunter Frauen, Kinder und Ersthelfer, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Rund 1.000 Menschen wurden verletzt. Unterdessen setzte die libanesische Hisbollah den Raketenbeschuss auf Israel fort. Dabei kamen laut israelischen Medienberichten am Montagnachmittag erstmals seit Kriegsbeginn am 7. Oktober Langstreckenraketen zum Einsatz.

In zahlreichen Orten Nord- und Zentralisraels sowie im besetzten Westjordanland gab es Raketenalarm. Berichte über Tote oder Verletzte auf israelischer Seite gab es zunächst nicht. An mehreren Orten ist es laut Medienberichten zu Bränden sowie in zwei Orten zu Stromausfällen aufgrund des Beschusses gekommen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant riefen die Bevölkerung zu Ruhe und Disziplin auf.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit dem Morgen rund 800 Terrorziele der Hisbollah im Südlibanon sowie in der Bekaa-Ebene angegriffen. Zuvor habe man dort die Zivilbevölkerung aufgerufen, sich von Gebäuden fernzuhalten, in denen sich Waffen der Hisbollah befänden, so Armeesprecher Daniel Hagari vor Medien.

Libanesische Medien berichteten von Fluchtbewegungen von Tausenden Libanesen aus dem Süden des Landes. Nach Anweisung von Nasser Jassin, Umweltminister der Übergangsregierung, sollen demnach Schulen im Gebiet des Mount Libanon für die Aufnahme von Geflüchteten vorbereitet werden. Übergangsbildungsminister Abbas Al-Halabi ordnete laut NNA an, dass Schulen und Kindergärten landesweit am Dienstag geschlossen bleiben. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium die Krankenhäuser im Süden des Landes aufgefordert, alle nicht dringenden Operationen zu verschieben.