WWF fordert mehr Einsatz gegen Artensterben

Der Umweltverband WWF warnt vor dramatischen Folgen des anhaltenden Artensterbens auf der Erde. Die Abwärtsspirale bei der Artenvielfalt müsse dringend aufgehalten werden, um die Lebensgrundlagen von Mensch und Natur zu erhalten, betonten Experten des WWF anlässlich der Veröffentlichung des neuen „Living Planet Reports“ der Organisation am Donnerstag. Gelinge dies nicht, könnten sogenannte Kipppunkte überschritten und unumkehrbare Veränderungen verursacht werden.

Größter Treiber des Artensterbens sei die Zerstörung der Lebensräume von Tieren und Pflanzen durch den Menschen, hieß es. An zweiter Stelle stehe die Übernutzung der Bestände beispielsweise in der Fischerei. Am Beispiel des Amazonas-Regenwaldes zeige sich, wie der Rückgang der Baumbestände mit einer geringeren Feuchtigkeitsabgabe des Waldes, geringerer Wolkenbildung, weniger Regen, einer Verschlechterung der Ökosysteme und höheren Kohlenstoffemissionen einhergehe.

Der Amazonas-Regenwald speichere derzeit rund 300 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, hieß es. Ein Kipppunkt werde dort erreicht, sobald 20 bis 25 Prozent des Regenwaldes zerstört seien. 14 bis 17 Prozent der Baumbestände sind dort laut WWF bereits abgeholzt. Es drohten Umweltbedingungen, die für Tropenwälder nicht mehr geeignet seien.

Der „Living Planet Report“ wird alle zwei Jahre vom WWF als Bestandsaufnahme des ökologischen Zustands der Erde erstellt. Die 15. Ausgabe des „globalen Gesundheitschecks der Natur“ beleuchtet Entwicklungen der vergangenen 50 Jahre anhand von Daten ausgewählter Wirbeltierarten.