Wo der Weihnachtsmann persönlich Kinderpost beantwortet

Hochbetrieb in den „himmlischen Postämtern“: Kinder aus aller Welt schreiben an den Weihnachtsmann in Himmelsthür oder Himmelpforten – die bescheidensten Wünsche gehen aus Fernost ein.

Jede Menge Kinder-Post sortiert Wolfgang Dipper, Leiter des Weihnachtspostamtes in Himmelpforten
Jede Menge Kinder-Post sortiert Wolfgang Dipper, Leiter des Weihnachtspostamtes in HimmelpfortenDieter Sell / epd

Himmelpforten/Himmelsthür/Nikolausdorf. In den drei "himmlischen Postämtern" in Niedersachsen sind bereits säckeweise Briefe mit Wunschzetteln an den Nikolaus, den Weihnachtsmann oder das Christkind eingegangen. In den Weihnachtspostämtern werde schon fleißig gearbeitet, sagte der Leiter des Christkindpostamtes in Himmelpforten bei Stade, Wolfgang Dipper. Denn jeder Brief an den Weihnachtsmann, den Nikolaus oder an das Christkind, werde beantwortet.
Die drei Postämter haben bereits eine lange Geschichte: In dem bundesweit ältesten Weihnachtspostamt, dem Christkindpostamt in Himmelpforten, werden seit 1962 Briefe beantwortet. Drei Jahre später eröffneten die "himmlischen Postämter" in Himmelsthür und Nikolausdorf. Allein in Niedersachsen gehen bei den drei Postämtern jährlich rund 100.000 Briefe ein.

Problematisch: Antworten nach Fernost

Die Briefe kommen überwiegend aus Deutschland, aber auch aus dem europäischen Ausland, den Vereinigten Staaten und Asien. Schon fast traditionell kommen auch sehr viele Briefe aus China, Hongkong und Japan, berichtete Hubert Weddehage, der im Oldenburger Münsterland das Weihnachtspostamt in Nikolausdorf leitet. Schwierig seien die Absender aus Fernost: Denn damit der Antwortbrief auch wieder in Peking oder Tokio ankommt, muss die Anschrift mit den asiatischen Schriftzeichen geschrieben werden. Mittlerweile gehen die Helfer das Problem ganz pragmatisch an. "Sie schneiden die Absender aus und kleben sie wieder auf den Antwortbrief", erzählt Weddehage.
Viel ausgeschnitten und aufgeklebt wird auch bei den Wunschzetteln, sagte Karlheinz Dünker, "Chef" im Weihnachtspostamt Himmelsthür bei Hildesheim. Die Wunschlisten spiegelten oft die aktuelle Werbung wider. Ganz oben auf den Zetteln stünden vor allem elektronische Geräte, wie Smartphones und Flach-Fernseher für das Kinderzimmer. "Kleinere Kinder wünschen sich aber doch noch das Kuscheltier."
Manchmal fänden sich auch ungewöhnliche Wünsche: So habe sich im vergangenen Jahr ein Kind nichts weiter als ein Tattoo gewünscht. Erstaunlich bescheiden seien die Wünsche aus Asien. "Sie schreiben eher, wie es ihnen selbst geht." Am konkretesten sei noch der Wunsch nach "etwas Nützlichem". (epd)