Friede durch Stabilität – die Nato bekommt den Preis des Westfälischen Friedens 2026. Die Jury lobt unter anderem ihre Hilfe für die Ukraine.
Die Nato erhält den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens 2026. Stellvertretend für die Organisation wird Generalsekretär Mark Rutte ausgezeichnet, gab die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe am Mittwoch in Münster bekannt.
Die Nato schaffe in einer Zeit globaler Unsicherheit Verlässlichkeit, fördere Partnerschaft und ermögliche Frieden durch Stabilität, sagte der Vorsitzende der Gesellschaft, Reinhard Zinkann. “Unter der Führung von Mark Rutte zeigt sie, dass militärische Stärke und Friedenssicherung kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig bedingen.”
Das Verteidigungsbündnis stehe für eine regelbasierte Sicherheitsarchitektur, die Konflikte eindämme, Eskalation vorbeuge und Zusammenarbeit stärke, so Zinkann weiter. Die Jury hob in ihrer Begründung unter anderem die Unterstützung für die Ukraine hervor: “Die Nato koordiniert Hilfe im Rahmen des Völkerrechts – solidarisch, aber ohne selbst Konfliktpartei zu werden.” Generalsekretär Rutte verkörpere in Zeiten geopolitischer Spannungen Pragmatismus, Geschlossenheit und Maß, hieß es weiter. Seit seinem Amtsantritt im Oktober 2024 habe er entscheidend dazu beigetragen, dass die Allianz geschlossen und friedensorientiert handelt.
Mit dem Jugendpreis wird laut Angaben die Organisation Socio Movens – Giving Europe a Soul ausgezeichnet. Das Jugendnetzwerk mit Wurzeln in Mittel- und Osteuropa vermittele in internationalen Jugendcamps und Projekten “den Geist eines solidarischen, friedlichen Europas”.
Der Internationale Preis des Westfälischen Friedens ist insgesamt mit 100.000 Euro dotiert. Er wird kommendes Jahr im Historischen Rathaus in Münster überreicht. Bisherige Preisträger sind unter anderem Vaclav Havel, Helmut Kohl, Valery Giscard d’Estaing, Kofi Annan und Helmut Schmidt. Den Sonderpreis des Westfälischen Friedens erhielt im April die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer.