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Gegen den Trend: Gute Weinernte in Franken

Die Winzer in Franken werden in diesem Jahr voraussichtlich deutlich mehr ernten als 2024. Nach der finalen Ernteschätzung liegt der Ertrag mit 432.000 Hektolitern Weinmost um 38 Prozent höher als im vergangenen Jahr und auch über dem zehnjährigen Mittel von 410.000 Hektolitern, teilte das Deutsche Weininstitut am Dienstag im rheinland-pfälzischen Bodenheim mit. Auch andere kleinere Anbaugebiete wie Sachsen sowie die Ahr und die Mosel können die Erntemengen der Vorjahre übertreffen. Im vergangenen Jahr hätten viele Weinbaugebiete stark unter Spätfrostschäden gelitten, hieß es weiter.

Insgesamt haben die deutschen Winzer in diesem Jahr jedoch so wenig geerntet wie seit 15 Jahren nicht mehr. Das Weininstitut hat errechnet, dass nach den finalen Ernteschätzungen aus allen 13 deutschen Weinbaugebieten in diesem Jahr voraussichtlich rund 7,3 Millionen Hektoliter Weinmost eingebracht wurden. Das entspräche einem Minus von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahresertrag und von 16 Prozent gegenüber dem Erntedurchschnitt der vergangenen zehn Jahre in Höhe von 8,7 Millionen Hektolitern. Es wäre zudem die niedrigste deutsche Weinmosterntemenge seit dem Jahrgang 2010, der nur 7,1 Millionen Hektoliter umfasste.

Der starke Rückgang sei insbesondere auf deutlich verringerte Erntemengen in den vier größten deutschen Weinbaugebieten Rheinhessen, Pfalz, Baden und Württemberg zurückzuführen. Kleinere Trauben, unterdurchschnittliche Mostausbeuten und vor allem intensive Traubenauslesen nach den starken Niederschlägen Mitte September hätten allein in Rheinhessen zu einem geschätzten Ernteminus von 23 Prozent gegenüber dem zehnjährigen Mittel geführt. Für die Pfalz werde ein Minus von 18 Prozent erwartet, für Baden 15 Prozent weniger Ertrag und für Württemberg eine Einbuße von 22 Prozent.

Aufgrund der außergewöhnlich hohen Traubenreife erwarten die Winzer aber eine gute Qualität für ihre Weine. „Die Traubenbeeren blieben in diesem Jahr zwar oftmals kleiner, dafür waren sie aber umso aromatischer, was sehr konzentrierte und fruchtige Weine erwarten lässt“, sagte Ernst Büscher, Sprecher des Deutschen Weininstituts. Das Institut versteht sich als zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft. (3265/21.10.2025)