Weniger Kinder in staatlicher Obhut

Nach der Flüchtlingswelle stiegen in Hamburg die Zahlen von Kindern an, die von den Behörden in Obhut genommen werden mussten. Im letzten Jahr hat sich die Zahl laut Statistikamt Nord wieder verringert.

Einsames Kind vor einem Hauseingang (Symbolbild)
Einsames Kind vor einem Hauseingang (Symbolbild)www.pixelio.com/FeeLoona

Hamburg. Die Behörden in Hamburg haben im vergangenen Jahr 1.440 Kinder und Jugendliche aus ihren Familien geholt und in Obhut genommen. Das sind 194 weniger als im Jahr zuvor, teilte das Statistikamt Nord mit. Häufigster Anlass war die unbegleitete Einreise aus dem Ausland mit 366 Fällen.

Anzeichen für Misshandlung gab es bei 20 Prozent der Fälle. Auf die Überforderung der Eltern gingen 18 Prozent der Hilfen zurück. Beziehungsprobleme etwa zwischen Kind und Eltern oder zwischen den Elternteilen und Anzeichen für Vernachlässigung machten jeweils 13 Prozent aus.

Von den unterstützten Minderjährigen waren 38 Prozent 16 bis unter 18 Jahre alt und weitere 24 Prozent 14 bis unter 16 Jahre alt. Ein Migrationshintergrund lag bei 70 Prozent der in Obhut genommenen Kinder und Jugendlichen vor.

Neben den 1.440 Inobhutnahmen gab es im Jahr 2020 noch 99 Fälle von unbegleitet aus dem Ausland eingereisten Personen, bei denen das Verfahren durch Feststellung der Volljährigkeit beendet wurde (Vorjahr: 149). (epd)