Eine Studie des Münchner Ifo-Instituts hat einen Rückgang von Patenten für grüne Technologie festgestellt. Die weltweit führenden Forschungs- und Entwicklungsunternehmen hätten zwischen 2012 und 2019 jedes Jahr etwa fünf Prozent weniger grüne Patente angemeldet, erklärte das Institut. Dabei habe die Patentaktivität insgesamt nur geringfügig abgenommen.
Die Studienergebnisse unterstrichen deshalb „die Notwendigkeit einer stärkeren und berechenbareren weltweiten Klimapolitik“, damit der Privatsektor stärker in CO2-arme Innovationen investiere, sagte Cristina Rujan, Spezialistin am LMU-Ifo Economics & Business Data Center, laut Mitteilung.
Lücke zwischen Klimazielen und grünen Technologien wächst
Bemerkenswert sei, dass das Pariser Klimaabkommen von 2015 den Rückwärtstrend bei grünen Patenten nicht umgekehrt habe, so die ifo-Experten. Der Anteil grüner Patente an der Gesamtanzahl der Anmeldungen sei von 15 Prozent im Jahr 2012 auf nur noch 11,4 Prozent im Jahr 2019 gesunken. Dadurch entstehe „eine wachsende Kluft zwischen den Klimazielen und dem erforderlichen technologischen Fortschritt“, so die Forscher. Besonders stark sei der Rückgang grüner Patente im Bereich Transport und Logistik gewesen, „einer Schlüsselbranche für die Dekarbonisierung der Wirtschaft“.
Höchste Aktivität grüner Technologien in Japan, USA und Südkorea
Die Studie hat den Angaben zufolge globale Patenttrends analysiert und dafür die Patentaktivitäten der 2.000 weltweit größten Investoren in Forschung und Entwicklung untersucht. Dabei habe sich auch gezeigt, das 42 Prozent aller grünen Patente von lediglich 20 Unternehmen gestellt würden. Die höchste Aktivität sei in Japan, den USA und Südkorea zu verzeichnen, wobei Südkorea die stärkste Spezialisierung auf grüne Technologie aufweise.