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Weimer: Politik muss für Freiheit kämpfen und Schiller-Erbe bewahren

Das Marbacher Schiller-Nationalmuseum hat eine neue Dauerausstellung. Kulturstaatsminister Weimer eröffnete die Schau “Schiller!” am Donnerstag – und nannte das Deutsche Literaturarchiv einen “Sehnsuchtsort”.

Nach Auffassung von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) muss die Politik Kultur als “Tochter” der Freiheit fördern und damit Schillers Erbe weitertragen. Weimer warnte am Donnerstag in Schillers Geburtsstadt Marbach am Neckar: “Jetzt kommen die Autoritarismen, der Raum der Freiheit wird im globalen Raum enger.” Schillers Denken hingegen öffne Räume, so der Politiker bei der Eröffnung der neuen Dauerausstellung “Schiller!” im Schiller-Nationalmuseum.

Die Schau zeigt etwa 400 Exponate wie Manuskripte, Briefe und Bücher sowie Bilder, Skulpturen und Objekte. Schiller sei, so Weimer, zugleich Weltbürger und Nationaldichter, weil er Werte adressiere, die die Deutschen im weltläufigen Sinne als solche ausmachten. “Er hat Sterne an unser intellektuelles Firmament gesetzt, die über Jahrhunderte leuchten”, erklärte der Minister. Dazu zählten Würde, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und schließlich Freiheit als zentrales Motiv. Ästhetische Bildung werde zum Fundament der Freiheit.

Auch nach Ansicht von Baden-Württembergs Kunstministerin Petra Olschowski (Grüne) zeigt die Schau das Menschsein und die Ideale Schillers. Freiheit, gerade auch der Kunst und der Wissenschaft, seien nicht selbstverständlich und müssten immer wieder gestärkt, geschützt und verteidigt werden.

Der französische Botschafter François Delattre sagte zur Eröffnung: “Schillers Denken ist universell und eng mit Frankreich verbunden.” Delattre nannte den Dichter einen der bedeutendsten Denker Europas, der ein “guter Kompass” sei in den politischen Stürmen der Gegenwart. Schiller hatte 1792 die französische Ehrenstaatsbürgerschaft erhalten. Die dazu passende, vom Revolutionär Danton unterzeichnete Urkunde befindet sich in der Ausstellung.

Weimer outete sich am Donnerstag als Fan von Schillers Geburtsstadt Marbach und dem dort ansässigen Deutschen Literaturarchiv (DLA). Er bezeichnete Institution und Kommune als seinen “Sehnsuchtsort”, als “wahren Ort der Freiheit” und als “Gralsburg unserer Identität”, die Erhabenheit verkörpere.