Vorhang auf! Flüchtlinge auf der Bühne

Für ein Theaterstück werden Flüchtlinge zu Schauspielern. „Abendland Morgenland“ wird zweisprachig aufgeführt.

In Kiel hält Landesbischof Ulrich eine Theaterpredigt (Symbolbild)
In Kiel hält Landesbischof Ulrich eine Theaterpredigt (Symbolbild)Rainer Sturm / Pixelio

Brügge. Unter dem Titel "Abendland Morgenland – Märchen und Fakten" startet die evangelische Kirchengemeinde im schleswig-holsteinischen Brügge (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ein ungewöhnliches Projekt mit Asylbewerbern. Sechs Flüchtlinge aus dem Jemen und dem Irak, die in Brügge untergebracht sind, werden Schauspieler, sagte Pastor Henry Koop. Damit gehören sie künftig zu dem 30-köpfigen Laien-Ensemble. In der Brügger Kirche wird dabei sowohl auf Deutsch als auch in arabischer Sprache Theater gespielt.
Am Sonnabend, 5. Dezember, ab 17 Uhr stehen die arabischen Märchen "Der Sumar-Anka" und "Prinzessin Sharifa" auf dem Programm, am Sonntag, 6. Dezember, ebenfalls ab 17 Uhr Wilhelm Hauffs Märchen "Kalif Storch" und "Prinzessin Sharifa". Die Idee zu diesem interkulturellen Projekt hatten Pastor Koop und die Schauspielerin Birgit Bockmann, die auch Regie führt. Das Mitmach-Projekt sei für die Flüchtlinge genauso wichtig wie die materielle Unterstützung, betonte Koop.

Märchen – auf der ganzen Welt erzählt

Auf die Märchen sind die Akteure gekommen, "weil diese auf der ganzen Welt erzählt werden", sagte der Pastor. Geschichten gehörten zudem zu den Dingen, "die man auch einem Menschen, der ansonsten ohne Hab und Gut aus der Heimat flüchten muss, nicht nehmen kann". Ein Moderator erzählt die Szenen zunächst auf Deutsch, die dann auf arabisch nachgespielt werden. Der Eintritt ist frei. (epd)