Bequemlichkeit kann zur Kostenfalle werden; Ratenkäufe mit leicht zugänglichen Kleinkrediten können Menschen schnell in eine Schuldenspirale treiben. Verbraucherschützer sehen den Gesetzgeber gefragt.
Sofort kaufen, später zahlen – vor diesen Angeboten warnt die Bundeszentrale Verbraucherschutz. Sie seien “bequem, aber riskant”, erklärte die Zentrale am Montag. In einem Bericht schildert sie anhand von Fallbeispielen, wie Menschen durch solche Kleinkredite in Überschuldung geraten. Der Übergang von der Aufnahme kleiner Kredite zur Verschuldungsspirale sei fließend.
“Buy Now, Pay Later” erfreue sich wachsender Beliebtheit, vor allem beim Online-Shopping, heißt es. “Doch die schnelle Verfügbarkeit dieser Kredite ohne ausreichende Prüfung der finanziellen Situation der Verbraucher:innen birgt erhebliche Risiken.” Daher müsse die Unterschrift zwingende Voraussetzung für die Aufnahme eines Kredits bleiben, fordern die Verbraucherschützer. Die Bundeszentrale hat laut Angaben mit Schuldnerberaterinnen und -beratern gesprochen, die “Buy Now, Pay Later” als besonders problematisches Kreditprodukt einstufen.
Zudem müssten bei der Prüfung von Kreditwürdigkeit die bestehenden Ausgaben und Verpflichtungen derjenigen berücksichtigt werden, die den Kredit nehmen wollten – dafür brauche es eine gesetzliche Regelung: “Erst wenn vor der Vergabe solcher Kredite genau und datensparsam durch eine Kreditwürdigkeitsprüfung festgestellt wird, dass eine weitere Kreditaufnahme keine finanzielle Überforderung auslöst, ist einer Überschuldung im Interesse von Verbraucher:innen und Kreditgeber:innen vorgebeugt.”
Bei entsprechenden Angeboten muss der volle Kaufpreis nicht sofort bezahlt werden. Möglich sind spätere Raten oder eine Einmalzahlung. Da Zahlungsdienstleister bislang nicht verpflichtet sind, die Kreditwürdigkeit zu prüfen, ist es laut Verbraucherzentrale möglich, “Buy Now, Pay Later”-Angebote auch dann noch wahrzunehmen, wenn bereits viele ausstehende Verpflichtungen offen sind. Viele Menschen verlören den Überblick, was durch mitunter unübersichtliche Darstellungen verbliebener Forderungen der Anbieter noch verstärkt werde. Bei Verzug von Zahlungen drohten zudem hohe Zusatzkosten.