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Verbände gegen Abschussquoten für Wölfe

In der Debatte über den Schutz von Nutztieren vor Wölfen haben sich mehrere Verbände aus Brandenburg gegen Abschussquoten für die Raubtiere ausgesprochen. Solche Quoten seien „nicht zielführend“, teilten die Umweltverbände BUND und Nabu, der Schafzuchtverband und die Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde am Freitag in Potsdam mit. Der Schutz der Weidetiere durch Zäune, zertifizierte Herdenschutzhunde und Beratung müsse im Mittelpunkt des Wolfsmanagements stehen. Zugleich müssten sogenannte Problemwölfe schneller und unbürokratischer abgeschossen werden dürfen.

Jonas Scholz, Vorsitzender des Schafzuchtverbands Berlin-Brandenburg, sagte, für den Schutz der Weidetiere sei der Herdenschutz das Wichtigste. Die Praxis zeige, dass dies auch gut gelingen könne. Der Herdenschutz müsse jedoch vollumfänglich aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, betonte Scholz: „Nur so sind wir in der Lage, die Landschaft, die wir lieben, zu pflegen“. Eine Quotenjagd sei hingegen kein Herdenschutz.

Knut Kucznik, Schäfer und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde, sagte, die Erfahrung zeige, dass Wolfsrisse aufhörten, wenn gut ausgebildete Herdenschutzhunde im Einsatz seien. „Ich glaube nicht, dass der Wolf unser Problem ist“, sagte er. Weidetiere seien auch dann in Gefahr, wenn nur noch ein Wolf unterwegs sei. Eine Abschussquote sei deshalb keinerlei Hilfe.

Der Vorsitzende des BUND-Landesverbandes, Carsten Preuß, sagte, eine Quotenjagd würde nicht die Problemwölfe herausfiltern. Funktionierende Rudel, die keine Probleme machen, sollten in Ruhe gelassen werden.