Artikel teilen:

Uschi Glas wirbt für Knochentest – Osteoporose-Risiko steigt ab 60

Alle 38 Sekunden ein Knochenbruch: Osteoporose betrifft Millionen Menschen hierzulande und bleibt dennoch oft unbemerkt. Wer rechtzeitig testet, kann Einschränkungen im Alltag vermeiden – und Beweglichkeit erhalten.

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für die Skeletterkrankung Osteoporose – und das bereits ab 60 Jahren. Sie rate dringend zu vorsorgenden Untersuchungen, sagte die Schauspielerin Uschi Glas am Montag aus Anlass des Welt-Osteoporose-Tags. Diese Untersuchung werde für Frauen ab 60 Jahren empfohlen, für Männer ab 70. Sie könne es nicht nachvollziehen, wenn Menschen sagten, dass sie davon gar nichts wissen wollten: “Vorsorge ist Selbstverantwortung.” Zudem sei es verkehrt, sich im höheren Alter nicht mehr oder nur unsicher zu bewegen, mahnte die 81-Jährige.

Fünf Millionen Menschen sind laut Deutschem Orthopäden- und Unfallchirurgenverband betroffen, 80 Prozent sind weiblich. Alle 38 Sekunden komme es zu einer Fraktur, die medizinisch in diesem Zusammenhang stehe, sagte der Verbandsvorsitzende Christoph Eichhorn. Im Jahr bedeute dies 830.000 Frakturen. Jede dritte Frau habe im Lauf ihres Lebens mit Osteoporose zu kämpfen, unter den Männern sei es jeder Fünfte. Dass Frauen häufiger betroffen seien, habe auch mit hormonellen Veränderungen zu tun – zusätzlich zur Knochendichte, die mit dem Alter nachlasse. Zudem wüssten viele Menschen nicht, dass etwa kortisonhaltige Medikamente die Knochen angriffen.

Zu Beginn der Erkrankung zeigten sich oft keine Beschwerden, erklärte der Mediziner – auch, weil Wirbelbrüche oft nicht schmerzten. Bei Vorsorgeterminen würden ein Risikofragebogen ausgefüllt, Laboruntersuchungen gemacht, eine DXA-Knochendichtemessung sowie eine Röntgenaufnahme. Damit lasse sich das Risiko für die kommenden drei Jahre gut abschätzen – und gegebenenfalls mit spezifischen Medikamenten gegensteuern.

Kraftsport und Präparate wie Calcium und Vitamin D sind laut Eichhorn grundsätzlich sinnvoll, beugen Knochenbrüchen aber nicht vor. 30 bis 50 Prozent der Frakturen könnten sich jedoch vermeiden lassen, wenn mehr Menschen eine Osteoporose-Abklärung wahrnehmen würden – und sogar Todesfälle könnten sich reduzieren lassen. Ein Fünftel derjenigen, die mit über 75 Jahren einen Oberschenkelhalsbruch erleiden, stirbt demnach an den Folgen. Derzeit seien allerdings mehr als drei Viertel aller Osteoporose-Patientinnen und -Patienten ohne angemessene Therapie.