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US-Bischof soll katholischen Preis erhalten – trotz Kritik

Queerfeindlich, rechtspopulistisch, ausgrenzend – so lauten die Vorwürfe gegen den US-Bischof und Medienprediger Robert Barron. Trotzdem soll er heute in Münster einen Preis erhalten. Parallel ist ein Protest geplant.

Trotz Kritik von Theologen und katholischen Verbänden soll der US-amerikanische Bischof Robert Barron heute in Münster den Josef-Pieper-Preis erhalten. Die Verleihung durch die Josef-Pieper-Stiftung findet im Priesterseminar Borromaeum statt.

Kritiker werfen dem bekannten Medienprediger und Theologen eine Nähe zu Rechtspopulisten wie Donald Trump und die Ausgrenzung queerer Menschen vorBefürworter hingegen loben seine intellektuelle und missionarische Arbeit. Ein Bündnis aus katholischen Verbänden und dem Kommunalverband der Grünen ruft für Sonntag zu einer Mahnwache vor der Überwasserkirche auf, um gegen die Preisverleihung zu protestieren. Laut einer Sprecherin des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Münster werden rund 50 Teilnehmer erwartet.

Die Stiftung ehrt den 65-jährigen Bischof aus dem US-Bundesstaat Minnesota nach eigenen Angaben für seine Kampagne “Word on Fire”, mit der er Menschen zum katholischen Glauben führen möchte. Mit Büchern, Videos und Social-Media-Auftritten erreiche er Millionen Menschen. Immer wieder schöpfe er dabei aus den Gedanken und Schriften des Philosophen Josef Pieper (1904-1997). Zu der Kritik wollte sich die Stiftung auf Anfrage bislang nicht äußern. Die Laudatio hält der Passauer Bischof Stefan Oster.