Unzufriedenheit der Thüringer mit Bürokratie wächst
Drei von zehn Thüringern wollen laut einer Umfrage, dass die neue Landesregierung beim Bürokratieabbau mit der Beschleunigung von Antrags- und Genehmigungsverfahren beginnt. Mit 17 Prozent stehe die Verwaltungsdigitalisierung an zweiter Stelle, teilte das Büro des Bürgerbeauftragten am Freitag mit. Fast zwei Drittel der Befragten kritisierten zudem die Höhe der Verwaltungsgebühren und die Erreichbarkeit der Behörden.
Die Umfrage wurde im Auftrag des Bürgerbeauftragten durch das Unternehmen Insa-Consulere vom 28. Oktober bis 4. November telefonisch und online durchgeführt. 1.000 Personen aus Thüringen ab 18 Jahren nahmen an der Befragung teil.
Der Bürgerbeauftragte Kurt Herzberg sieht in den Ergebnissen „einen wichtigen Handlungsauftrag an die neue Landesregierung“. Deshalb sollten die aktuellen Koalitionsverhandlungen unbedingt die Frage beantworten, wo konkret die Landesregierung mit dem von allen Parteien versprochenen Bürokratieabbau beginnen will.
Für Herzberg liegt der Wert der aktuellen Umfrage auch darin, dass es Vergleichszahlen zur Einschätzung der Bürger aus dem Vorjahr gibt. Während 2023 rund 63 Prozent der Thüringerinnen und Thüringer die Bürokratie als großes Problem einschätzten, seien es nun schon 70 Prozent. Ebenso sei der Wert derer gestiegen, die die Bearbeitungsdauer als großes Problem sehen. Hier zeigten sich 65 Prozent der Befragten unzufrieden. Ein Anstieg um zehn Prozentpunkte binnen eines Jahres sei ein Alarmzeichen.