Die umstrittene UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, wird am Mittwoch auf einer Konferenz an der Freien Universität Berlin (Berlin) einen Vortrag halten. „Die Hochschulleitung ist nicht mit einer Bewertung der Positionen der eingeladenen Personen befasst und nimmt keinen Einfluss auf den Hergang der Konferenz“, teilte eine Sprecherin der FU Berlin auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) am Dienstag mit. Hintergrund ist ein offener Brief jüdischer Hochschullehrkräfte und Studierender, die eine „Annulierung“ der Keynote Albaneses gefordert hatten.
Wie die FU-Sprecherin mitteilte, wird die Veranstaltung nicht von der Universität organisiert, sondern von der Europäischen Gesellschaft für Internationales Recht (ESIL). Die Einladung Albaneses zur Teilnahme im Vorprogramm der ESIL-Jahreskonferenz vom 10. bis 13. September sei durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ergangen, die die Tagung organisieren: „Die Einladung folgt den für Fachtagungen üblichen wissenschaftlichen und prozeduralen Standards.“ Die Sprecherin verwies auf die Wissenschaftsfreiheit. Forschende dürften „eigenständig über Themen, Formate und Gäste wissenschaftlicher Veranstaltungen entscheiden.“
Das Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender und die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) hatten der italienischen Juristin und Dozentin in einem offenen Brief am Montag vorgeworfen, antiisraelische Positionen zu vertreten, „die nichts mehr mit legitimer Kritik am Vorgehen der Regierung eines Staates hat“.